von unserem Redaktionsmitglied Berthold Köhler Untermerzbach/Itzgrund — Ein bisschen hat es schon gedauert, bis die Jugend-Spielgemeinschaft der Fußballvereine aus Gleußen, Memmel...
von unserem Redaktionsmitglied
Berthold Köhler
Untermerzbach/Itzgrund — Ein bisschen hat es schon gedauert, bis die Jugend-Spielgemeinschaft der Fußballvereine aus Gleußen, Memmelsdorf, Schottenstein und Untermerzbach aus der Taufe gehoben war. Klar, schließlich herrscht bei den erwachsenen Kickern drunten im Itzgrund immer noch gesunde Konkurrenz. "Aber letztlich", erinnert sich Bernd Schneider aus Rossach an die Gründungsphase vor rund einem Jahr, "haben alle eingesehen, dass es nicht anders geht."
Was bleibt, nach einem Jahr Spielgemeinschaft aus vier Vereinen? "Wir sitzen hier und haben uns nicht heillos zerstritten. Das ist doch schon mal was", sagt Schneider auf diese Frage und erntet damit die Lacher seiner Kollegen aus den anderen Vereinen. Grundsätzlich aber gibt ihm Daniel Wedler aus Gleußen recht.
In den Vereinen sei inzwischen Ruhe eingekehrt, die Zusammenarbeit hat für ihn deshalb absolut das Zeug, zur Dauerlösung zu werden. "Die Kooperation ist genau der richtige Weg", sagt Martin Fertsch, der in Rossach mit für die Jugendarbeit zuständig ist.
Natürlich gab es auch Kritiker an dieser Zusammenarbeit - wohl insbesondere von denjenigen, für die früher halt immer alles besser war. "Ich bin doch keine 18 mehr", sagt Oliver Nagl dazu. Nagl ist ein alter Haudegen auf den Fußballplätzen des Coburger Landes und zieht nun mit seinen ehemaligen Gegnern an einem Strang.
Was will man auch machen, fragt Bernd Schneider eher symbolisch: "Der Fußball im Itzgrund überlebt nur, wenn alle umdenken." Nachbarschaftsduelle bei den Herren - schön und gut! Aber bei der Jugend müssen die Vereine heutzutage eben zusammenhelfen.
Sie haben natürlich auch wenig Alternativen, die kleinen Fußballvereine.
Oliver Nagl weiß es aus langjähriger Erfahrung: "Spätestens bei der C-Jugend brechen die Mannschaften auseinander." Schulstress, veränderte Interessen - da lässt bei vielen Jungs und Mädchen das Interesse am Fußball nach. Die Folge: Die "großen" Jugendteams (B-/A-Jugend) werden immer weniger, bei den Erwachsenen kommt kaum mehr Nachwuchs an. Eine "existenzielle Not" entsteht so für viele Vereine, sagt Bernd Schneider.
Das Abwerben geht früh los Durch die Kooperation - bei der das Spielrecht jedes Kindes beim Heimatverein bleibt - ist die Spielgemeinschaft in der kommenden Saison in der Lage, in allen Altersklassen ab der D- bis hinauf zur A-Jugend eine Mannschaft zu melden. In den stärkeren Jahrgängen vielleicht sogar zwei, hofft Schneider.
Die SG setzt auf einen hochwertigen Trainingsbetrieb quer durch alle Altersklassen, immer vor Ort im Itzgrund. Zwei feste Betreuer stehen pro Mannschaft zur Verfügung, die meisten davon haben auch schon mal höherklassig gekickt. Aushängeschild ist derzeit die C-Jugend, die in der Kreisliga spielt. "Das heißt für uns schon was", sagt Schneider.