In der jüngsten Gemeinderatssitzung befassten sich die Marktgemeinderäte erneut mit einem Bauantrag in Wüstenstein. Bürgermeister Helmut Taut (FWW) wollte d...
In der jüngsten Gemeinderatssitzung befassten sich die Marktgemeinderäte erneut mit einem Bauantrag in Wüstenstein. Bürgermeister Helmut Taut (FWW) wollte diesmal zu einer Entscheidung kommen, denn "drei Sitzungen wären zu viel für so ein Thema".
Die alte Zufahrt zu einem landwirtschaftlichen Grundstück befindet sich direkt in einem Kurvenbereich. Auf diesen würde Geröll gespült, auf dem Motorradfahrer ins Schleudern geraten könnten. Der Bauausschuss hatte sich vor Ort ein Bild gemacht und die Situation als "unzumutbar" beurteilt.
Kinder an der Straße
Die Flurbereinigung hat bereits eine andere Zufahrt gebaut, weshalb die Markträte Konrad Rosenzweig (CSU), Karl-Peter Schwegel (BFMW) und Marco Trautner (FWW) vorschlugen, dem Bauantrag zuzustimmen; allerdings unter der Voraussetzung, dass der Landwirt die neue Zufahrt nutzt und die alte zurückbaut.
Diesem Vorschlag stimmten auch die anderen Räte zu.
Außerdem hatte sich der Bauausschuss davon überzeugt, dass es eine verkehrsberuhigende Regelung in Birkenreuth geben muss. "Eigentlich ist die Zeit der 30er-Zonen vorbei", meinte Bürgermeister Taut. Doch würden sie manchmal noch Sinn machen. So auch in Birkenreuth, denn hier spielen immer wieder Kinder an der Straße. Im Bereich des Streichelzoos sollte sogar auf zehn km/h beschränkt werden. Marktrat Günter Schürer (CSU) bezweifelte den Nutzen solcher Schilder. Er ist der Ansicht, dass sich keiner daran hält.
Konrad Rosenzweig überlegte, ob man nicht sogar Schwellen anbringen sollte, die vom Winterdienst abgenommen werden könnten. Karl-Peter Schwegel und Zweiter Bürgermeister Gerhard Kraus (BGS) glauben jedoch, dass die Bürger mit Schwellen nicht zufrieden wären.
Und Helmut Hofmann (ZUJU) meinte, dass man solche ja anbringen könne, wenn die Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht eingehalten werden.
Deshalb beschloss der Rat, vom Ortskern bis Ortsende Richtung Wartleiten auf 30 und die Siedlungsstraße Richtung Birkenreuthertal auf zehn km/h zu beschränken. Nach einer Diskussion stimmten die Markträte zu, dass sie die erste Stufe eines neuen Bundesförderprogramms nutzen wollen, durch das eine Breitbandberatung und ein sogenannter "Leerrohr-Masterplan" finanziert wird. Hierzu hatte die Verwaltung bereits ein Angebot der Firma Corwese in Höhe von etwa 15 000 Euro eingeholt.
Nichts versäumen
Dritte Bürgermeisterin Susanne Braun-Hofmann (CSU) fragte mehrmals nach, ob man nicht gleich alle Stufen angehen müsse. Schriftführer Werner Borchert versicherte jedoch, dass die Gemeinde nichts versäumen würde.
Konrad Rosenzweig setzte sich für die Aussiedlerhöfe ein, die unbedingt eine gute Breitbandleistung benötigen.
Am Ende echauffierte sich Gerhard Kraus über einen Leserbrief zum Thema "Holz- oder Betonbrücke zum Weiler Haag". "Das ist ein dümmlicher Leserbrief. Ich wollte wissen, wer der Schreiber ist, aber den kennt hier keiner so richtig", schimpfte Kraus. Der Rat würde sich Gedanken machen, welche Brücke in die Gegend passe. Auch Helmut Taut fand den Leserbrief "frech".