"Wegweisender Schritt" auf der grünen Wiese

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Die alte Schule in Medlitz Foto: nr
Die alte Schule in Medlitz Foto: nr
 

Der Marktgemeinderat Rattelsdorf gibt grünes Licht für ein ärztliches Versorgungszentrum. Als Fertigstellungstermin ist der 1. April 2018 geplant.

Als Thema von elementarer Bedeutung bezeichnete im Marktgemeinderat Bürgermeister Bruno Kellner (VU) die ärztliche Versorgung auf dem Land. Deshalb seien die Aufstellungsbeschlüsse für die Flächennutzungsplanänderung und den vorhabenbezogenen Bebauungsplan "Ärztehaus" in der Ebinger Straße, zwischen den beiden Supermärkten, für die Gemeinde ein wegweisender Schritt. Die Claudia-Stadter-Zauritz-und-Arndt-Zauritz-GbdR plane den Bau eines Ärztehauses mit fünf Praxen und einer Apotheke für die Eigentümer der bereits bestehenden Arztpraxis in der Ebinger Straße.
Der Einzugsbereich dieser Arztpraxis gehe weit über die Grenzen des Marktes Rattelsdorf hinaus, betonte Kellner. Mit der Entscheidung für den neuen Standort werde auch die Parkplatzsituation in der Ebinger Straße entschärft. Auf dem neuen Gelände mit 0,48 Hektar, zwischen den beiden Märkten, könnten großzügig Parkplätze ausgewiesen werden. Als Einzugstermin sei der 1. April 2018 geplant.
Marktgemeinderat Andreas Schmittwolf (CWU) unterstrich, dass diese Entscheidung für die Marktgemeinde immens wichtig sei. Dieser Sichtweise schlossen sich alle Gremiumsmitglieder an und verabschiedeten beide Beschlüsse einstimmig.
Ebenfalls wichtig ist für die Bewohner des Gemeindeteils Medlitz der Umbau der "Alten Schule" zum Bürgerhaus. Der Bürgermeister erläuterte, dass die Chance einer Förderung der Maßnahme über das Amt für ländliche Entwicklung im Programm Eler der europäischen Union bestünde. Bezuschusst würden 60 Prozent der förderfähigen Kosten ohne Deckelung. Wichtig sei bei diesem Programm die Beteiligung der Bürger, sagte Kellner. Das Konzept für die "Alte Schule" mit verschiedenen Alternativen stellten die Architekten Stefan Moncken und Günter Pechmann vor.
Die gesamte Nutzfläche des Gebäudes beträgt 157 Quadratmeter. Es seien noch einige Fragen zu klären, meinten die Architekten. Darunter die Verbindung zum Feuerwehrhaus mit einer gemeinsamen Küchennutzung, der Einbau einer Wohnung sowie Barrierefreiheit und energetische Sanierung. Vorgeschlagen wurde die Nutzung durch die Bürger des gesamten Gebäudes mit einem großen Mehrzweckraum im Untergeschoss und eine weitere Variante mit der Bürgernutzung im Erdgeschoss und dem Einbau einer großen Wohnung im Obergeschoss. Die Kostenschätzung beträgt 300 000 bis 400 000 Euro. "Ziel ist es auch, die Ortschaft in der Mitte mit Leben zu erfüllen", stellte Stefan Moncken abschließend fest.


Öffentliche Nutzung

Marktgemeinderat Edgar Böhmer (VU) begrüßte die öffentliche Nutzung und plädierte für einen möglichst großen Mehrzweckraum. Die Größe des Raumes müsse man analysieren und ihm sei die Verbindung zum Feuerwehrhaus wichtig, sagte Andreas Schmittwolf (CWU) "Jetzt ist das Gebäude noch in einem guten Zustand", konstatierte Michael Hümmer. Er nannte als zukünftige Nutzer die Musikkapelle, die Jugend und die Theatergruppe. "Die Baumaßnahme steht und fällt mit der Förderung", äußerte Winfried König (SPD).
Der weiteren konzeptionellen Entwicklung stimmte der Marktgemeinderat einstimmig mit Auflagen zu. Wichtig war dem Gremium, dass Aufnahme und Bewilligung im Förderprogramm Eler erfolgen.
Die Struktur des Gebäudes soll im Wesentlichen erhalten bleibt. Insbesondere zur gemeinsamen Nutzung von sanitären Anlagen und Küchenzeile wird das angebaute Feuerwehrhaus in die Planung mit einbezogen. Bürgermeister Kellner wurde beauftragt, die weiteren Schritte, die Bürgerbeteiligung und die Beauftragung der Architekten zur Bewilligung des Förderprogramms durchzuführen.