"Wir stellen uns keineswegs gegen den Ausbau der Autobahn. Aber das Angebot muss fair sein", betont Wachenroths Bürgermeister Friedrich Gleitsmann (CSU). Das Preisangebot der Autobahndirektion ist jed...
                           
          
           
   
                   "Wir stellen uns keineswegs gegen den Ausbau der Autobahn. Aber das Angebot muss fair sein", betont Wachenroths Bürgermeister Friedrich Gleitsmann (CSU). Das Preisangebot der Autobahndirektion ist jedoch nach Meinung des Gemeinderats alles andere als fair. "Nein", sagten deshalb die Gemeinderäte zu dem von der Autobahndirektion angebotenen Preis für abzutretende Flächen. Unter dem Punkt Informationen berichtete Gleits-mann über die Vorgehensweise.
       
Etwa 600 bis 700 Quadratmeter in siebzig kleinen Teilflächen oder Böschungen entlang der Autobahn werden für den geplanten sechsspurigen Ausbau der Fernverkehrsstraße A 3 von der Marktgemeinde benötigt. Nach Gleitsmanns Worten geht es allenfalls um maximal 1500 Euro. Für die Marktgemeinde geht es aber offensichtlich ums Prinzip. Wenn die Gemeinde Flächen beispielsweise für Flurbereinigungsmaßnahmen ausgleichen oder tauschen möchte, müsse sie sich an einen Bodenrichtwert halten, der für sie bindend sei, erklärt Gleitsmann gegenüber dem FT. Stelle sich der Eigentümer quer, "versuchen wir immer, uns gütlich zu einigen".
     Enteignung droht  
Die Autobahn, der Staat also, müsse das nicht, zeigt sich  Gleitsmann - und mit ihm das gesamte Gremium - verärgert. "Das kann es wohl nicht sein", so die Meinung der Gemeindeväter, als sie Kenntnis von dem Angebot erhielten, mit dem man die Grundeigentümer "abspeisen" will. Warum hält sich die Autobahn nicht an den aktuellen Bodenrichtwert, fragt man sich im Wachenrother Rathaus. Aber nicht nur da, auch private Grundbesitzer sind betroffen. Privateigentümer und Marktgemeinde haben sich jetzt einen Rechtsbeistand geholt und wollen Widerspruch einlegen. Dennoch ist sich Gleitsmann ziemlich sicher, dass die benötigten Flächen enteignet werden. Denn das Verfahren sei bereits "planfestgestellt". Der Staat habe schon "davon Besitz ergriffen und den vorhandenen Bestand abgeholzt". So gesehen, ziehe die Behörde "die Grunderwerbsgeschichten" viel zu spät durch, praktisch auf den letzten Drücker. Gleitsmann geht davon aus, dass der Ausbau noch in diesem Jahr beginnt.