Dem Gemeinderat Breitengüßbach wurden Ideen vorgestellt, was sich einmal auf dem Muna-Gebiet entwickeln könnte. Für das ehemals militärisch genutzte Gelände soll ein Entwicklungsplan erstellt werden - mit Bürgerbeteiligung.
Ab dem Jahr 2023 hat die Gemeinde Breitengüßbach umfangreichen Handlungsspielraum, was die Nachnutzung des Muna-Gebiets betrifft. Denn dann läuft eine Veränderungssperre aus, die beim Kauf vom Bund im Jahr 2008 vereinbart wurde. Daher gilt es, sich auf diese Zeit vorzubereiten. Dies soll mit einer Teilfortschreibung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (Isek) geschehen. Einen Zwischenstand und erste Möglichkeiten wurden nun im Gemeinderat aufgezeigt. Und auch die Kita-Erweiterung und der Netto-Neubau waren erneut Themen.
Die Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK) beschäftigt sich aktuell eingehend mit dem Breitengüßbacher Muna-Gelände. Gebietsleiter Alexander Eberl war daher bei der jüngsten Gemeinderatssitzung zu Gast und informierte die Räte über erste Ergebnisse der Standortanalyse. Ziel wird sein, im Sommer die Bürger verstärkt einzubinden - mit einem Workshop, der direkt auf dem Muna-Gelände stattfinden soll.
Das 125 Hektar große Gebiet dient heute hauptsächlich der Naherholung. Von 1935 bis 1945 war hier eine Luftmunitionsanstalt der deutschen Luftwaffe beheimatet, bis zum Jahr 2004 wurde das Gelände weiterhin militärisch genutzt. Nun gelte es, die Rahmenbedingungen zu klären und die Möglichkeiten auszuloten, sagte Eberl.
Aufgrund der Größe des Areals sei es nicht möglich, dieses vorab vollständig auf Altlasten oder eventuell noch vorhandene Kampfmittel zu untersuchen. Dies könne erst bei konkreten Nutzungsideen am jeweiligen Ort geschehen. Klar sei aber: Da hier ein überregional bedeutender Lebensraum für Fledermäuse und Vögel entstanden sei, dürften Nachnutzungen keine großflächigen Verluste bringen.
(Keine) Chance für Umgehung?
Bei Planungen werde es diverse Restriktionen geben, beispielsweise seien keine nächtliche Beleuchtung und keine deutliche Erhöhung des motorisierten Verkehrs möglich. "Wir haben, basierend auf unseren Erfahrungen, einmal zusammengestellt, welche Nachnutzungen denkbar wären", erklärte Eberl. Dies könnten zum Beispiel ein Baumklettergarten, Freizeitnutzungen für Wanderer, Radfahrer und Reiter sein. Auch ein Naturreservat mit Walderlebniszentrum, ein Gastronomiebetrieb mit Übernachtungsmöglichkeit, etwa als Baumhotel, ein Wildtierpark oder Streichelzoo und Gemeinschaftsgärten wären denkbar. Eine weitere Wohnbebauung sah Eberl nur in Randbereichen. Auch andere Nutzungen wie eine Montessorischule wären auf die Ränder des Gebiets beschränkt.
Bürger können Ideen vorbringen
Als nächste Schritte empfahl Eberl, eine Lenkungsgruppe zusammenzustellen und die Bürgerbeteiligung zu planen. Einen Online-Fragebogen soll es ebenso geben wie einen halbtägigen Workshop direkt im Muna-Gebiet, bei dem die Bürger dann ihre Ideen und Wünsche vorbringen können.
Im Gemeinderat wurde anschließend noch über einige Punkte diskutiert. Wichtig war dabei die Verkehrsanbindung, das zeigten gleich mehrere Redebeiträge.