In Stegaurach geht es mit der Sanierung des Böttinger-Schlösschens voran. Als nächstes wird dann die Umgestaltung des Umfelds in Angriff genommen. Dazu kommen andere laufende und geplante Bauprojekte.
Die wertvollen Stuckdecken sind hinter Holzplatten geschützt und verborgen, am Gebälk des abgedeckten Daches sind Zimmerer zugange - kein Zweifel: Die Sanierung des Böttingerschen Landhauses in Stegaurach läuft. Derzeit ist das denkmalgeschützte Gebäude aus den 1720er Jahren praktisch entkernt.
Im Ostflügel des Schlösschens - wie es in Stegaurach auch genannt wird - wurde sogar das Fundament aufgegraben für ein Untergeschoss, das einmal Treppenhaus und Aufzug für einen barrierefreien Zugang beherbergen soll. Denn die Gemeinde Stegaurach hat Großes mit dem 2016 erworbenen Anwesen vor. Es soll zum Rathaus werden, mit Sitzungs- und Veranstaltungssaal unter dem historischen Dachgebälk. Bereits Ende dieses, Anfang nächsten Jahres soll es soweit fertiggestellt sein, dass Teile der Verwaltung umziehen können und unter den dann wieder freigelegten Stuckdecken zum Beispiel auch geheiratet werden kann.
Rund zwei Millionen Euro, so Bürgermeister Thilo Wagner (FW-FL), wird die Sanierung wohl kosten. Etwa ein Drittel davon muss die Gemeinde aus der eigenen Kasse berappen, der Rest kommt aus Mitteln der Städtebauförderung und des Denkmalschutzes. Letzterer ist natürlich eng in die Sanierung des Gebäudes eingebunden. Zum Beispiel beim Dachstuhl. Viele der massiven alten Balken und Träger können zwar erhalten, manche müssen aber ersetzt und andere wiederum ausgebessert werden.
"Da werden morsche Stücke herausgenommen und passgenau durch neue ersetzt", beschreibt Wagner diesen Teil der derzeit laufenden Arbeiten. Und die Stegauracher Bauamtsleiterin Anna Grasser erklärt, dass man später den Unterschied zwischen historischem Gebälk und erneuertem bzw. repariertem wird sehen können. "Das ist vom Denkmalschutz durchaus so gewollt", betont sie.
Neues Gesicht für die Ortsmitte
Die Sanierung des Böttingerschen Landhauses ist nur ein Vorhaben der in den kommenden Jahren angestrebten Neugestaltung der Ortsmitte. Derzeit wird ein Architektenwettbewerb im Rahmen eines städtebaulichen Entwicklungskonzepts vorbereitet. Dafür müsse noch ein Büro gefunden werden, das die nötige europaweite Ausschreibung des Wettbewerbs durchführt und zusammen mit dem Gemeinderat das Plangebiet um den Schlossplatz herum festlegt, führt Bürgermeister Wagner aus.
Darum hat die Gemeinde auch noch keine Planungen für die mit dem Landhaus zusammen erworbenen Nebengebäude auf den Weg gebracht. Gut möglich, dass hier weitere Räume für die Verwaltung entstehen (alles lässt sich ohnehin nicht im Schloss unterbringen) und das jetzige Rathaus beispielsweise in ein Dienstleistungs- oder Ärztehaus umgewandelt wird.
Was möglich ist, soll der Wettbewerb zeigen. Die Umsetzung wird dann Jahre in Anspruch nehmen. "Mein Ziel ist es, kontinuierlich was zu machen, damit kein Investitionsstau entsteht", sagt der Bürgermeister. Damit meint er nicht nur die Umgestaltung der Ortsmitte, sondern auch weitere anstehende Projekte im gesamten Gemeindegebiet, wie etwa Sanierungen von Kanälen, Kindergärten und Straßen oder die Einrichtung von Dorfgemeinschaftshäusern in Kreuzschuh und Unteraurach.