Streich- und Zupfinstrumente im Zusammenspiel ergaben in Hemhofen einen besonderen Hörgenuss.
                           
          
           
   
                   Zupfinstrumente wie Mandolinen und Gitarren vereint mit Streichern - in dieser seltenen, vielleicht sogar einmaligen Kombination erklangen am Sonntag in der Kirche Maria Königin in Hemhofen Weisen aus aller Welt, vorgestellt vom Kammerorchester Höchstadt unter der Leitung von Rüdiger Kaufmann und vom Zupforchester "musica a corda" unter der Leitung von Iris Hammer.
       
Mandolinen und Gitarren haben zwar auch Saiten, sind also Saiteninstrumente, gehören aber zu den Zupfinstrumenten. Violinen, Bratschen, Celli und Bassgeigen sind ebenfalls Saiteninstrumente, aber sie werden hauptsächlich mit dem Bogen gestrichen - deshalb der Name Streicher. 
Rüdiger Kaufmann, Musiklehrer am Gymnasium Höchstadt, erklärte das Zustandekommen dieses Konzerts: "Iris Hammer und ihr Ensemble kennen und schätzen wir schon lange. Deshalb habe ich schon länger überlegt, ein Konzert mit dem Zupforchester zu machen. Iris Hammer hat sich gerne auf das Abenteuer eingelassen."
Sofort hatte er sich daran gemacht, die beiden Ensembles mit ihrem jeweils charakteristischen Klang in Dialog und Konsens zu bringen - sowohl in den Renaissancestücken aus dem Fitzwilliam Virginal Book als auch in der von ihm zusammengestellten "kleinen Weltreise", die zur Uraufführung kam.
Kaufmanns "kleine Weltreise" am Ende des Konzertes war voller musikalischer Abwechslungen, sowohl im Grundcharakter, in den Tempi, den Tonarten und Taktarten. Kreuz und quer ging es durch die Welt, nämlich von Russland über Mexiko, Venezuela, China, Ungarn und Galizien bis nach Andalusien. 
Grundlage waren jeweils traditionelle Lieder und folkloristische Melodien dieser Länder. Es erklang lateinamerikanisches Flair, von Klezmer Beeinflusstes bis zu Flamencoartigem, schmissig, drängend, rhythmisch, wiegend. Die vielen begeisterten Zuhörer spürten die Freude der Musiker, vor allem auch die der jungen Violin-Solisten Ina Liebschner und Dominik Schwägerl.
     Bilder im Kopf  
Mit Vivaldis "Der Winter" aus den "Vier Jahreszeiten" erklang eines der bekanntesten Violinkonzerte der Barockzeit. "Das war damals eigentlich Programmmusik", so Kaufmann, der genau wie Thomas Hammer, in die verschiedenen Werke kurz einführte. Schloss man die Augen, spürte man die klirrende Kälte, die Wärme und die Ruhe am Kamin, den Föhn und den wilden Nordwind. Ina Liebschner tauchte gekonnt in dieses Werk ein und brillierte auf ihrer Violine.