Die anstehende Generalsanierung des VHS-Gebäudes ist derzeit die größte Baustelle der Volkshochschule - die fortan über das ganze Stadtgebiet verteilt ist. Abstriche beim Angebot hat das aber nicht zur Folge.
Marian Hamacher Das grüne "R" des "Barmer"-Schriftzugs lugt noch zur Hälfte hervor. Ganz verdeckt wird es vom DIN-A4-Zettel, auf den die VHS neben ihrem Logo auch die Öffnungszeiten gedruckt hat, nicht. Kein Wunder: Schließlich handelt es sich lediglich um ein Provisorium. Drei Semester soll das Gastspiel der Geschäftsstelle der Volkshochschule in den ehemaligen Räumen der Krankenkasse in der Rodacher Straße andauern. Geplant ist derzeit, dass die Generalsanierung des in die Jahre gekommenen VHS-Gebäudes in der Kulmbacher Straße Ende des Sommersemesters 2019 beendet wird.
Mit ihrem Ausweichdomizil kann die Leiterin der Volkshochschule, Annegret Kestler, allerdings sehr gut Leben. "Die Erreichbarkeit ist toll, wir sind hier ja nur wenige Meter vom VHS-Gebäude entfernt. Und die Büroaufteilung in der ehemaligen Barmer ist super", schwärmt sie gut gelaunt.
Keine Abstriche
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Zwar ist die Geschäftsstelle bereits im August umgezogen, leer steht das 1881 errichtete Backsteinhaus aber noch nicht. Erst wenn die noch ausstehenden Kurse des Wintersemesters beendet sind, hat auch das VHS-Gebäude in seiner jetzigen Form ausgedient. "Ab dem 19. Februar sind dann alle Kurse extern untergebracht", erklärt Kestler.
Wie viele Veranstaltungen es sind, die das neue Programmheft "Immer auf Kurs" auflistet, weiß sie gar nicht so genau. "Das dürften aber schon mindestens 450 sein", schätzt die Leiterin.
Abstriche gegenüber den vergangenen Semestern hätten keine gemacht werden müssen, da dank zahlreicher Kooperationspartner räumliche Alternativen verteilt über das gesamte Stadtgebiet zur Verfügung stehen. Sei es die Galerie des Kronacher Kunstvereins, das evangelische Gemeindehaus, die Schulturnhallen, Räume in der Montessori-FOS als Ersatz fürs Gesundheitsstudio oder zusätzlich zu der bislang schon genutzten Küche nun auch der Lehrsaal in der Außenstelle des Amts für Ernährung und Landwirtschaft. "Wir sind froh über die Bereitschaft, uns aufzunehmen", sagt Kestler dankbar. "Dadurch haben wir alles unterbringen können, was wir unterbringen wollten."
Philosophischer Appetithappen
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Das Themenspektrum ist sogar noch ein wenig breiter geworden. So hat es neben Dauerbrennern wie Sprach-, Mal- oder Floristikkursen zum Beispiel die Philosophie nach einiger Zeit mal wieder ins Programmheft geschafft. "Das ist ein Appetithappen", erklärt Kestler. "Philosophische Inhalte hatten wir zuletzt eher weniger. Da wollen wir mal schauen, ob Interesse daran besteht. Geweckt werden soll es mit dem Vortrag "Was ist Wahrheit?". "In Zeiten von Fake News ist das Thema sicher interessant", ist die Leitern überzeugt. Ebenso wie vom Nutzen der EDV-Kurse, die nun in den Informatikräumen des Kaspar-Zeuß-Gymnasiums stattfinden werden. Näher gebracht wird den Teilnehmern dort wie auch schon im nun zu Ende gehenden Semester der Umgang mit dem Betriebssystemen Windows 10, iOS, sowie Android. "Dabei können jeweils auch die eigenen Geräte mitgebracht werden, um das Erlernte gleich daran anwenden zu können", so Kestler.
Wer alle Funktionen seines Notebooks oder Smartphones kennen lernen möchte, muss diesmal aber nicht den Weg in die Kreisstadt antreten, sondern wird auch in den Außenstellen in Steinbach am Wald und Steinwiesen fündig.