Polizei, Sicherheitsdienst und die Rettungskräfte vom Roten Kreuz, bzw. dem Arbeiter-Samariter-Bund sprechen von einem weitgehend ruhigen Fest.
Josef Hofbauer Ein versuchtes Tötungsdelikt am ersten Annafestwochenende und einige herausragende Delikte trüben die ansonsten eher positive Polizeibilanz zum 179. Annafest. Die Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Forchheim und ihre Unterstützungskräfte vom Polizeipräsidium Oberfranken und der Bereitschaftspolizei wurden in diesem Jahr zu 110 Einsätzen gerufen. Das waren deutlich weniger als im Vorjahr.
Ein Schlag mit einem Stein-Maßkrug auf den Kopf seines Opfers stellt den traurigen Höhepunkt des diesjährigen Annafestes dar. Schon am frühen, ersten Annafestabend zertrümmerte ein 37-jähriger Forchheimer einen Maßkrug auf dem Kopf seines Opfers, das zunächst mit Verdacht auf Schädel-Hirn-Trauma ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Der Täter wurde festgenommen.
Glücklichen Umständen ist es wohl zu verdanken, dass das Opfer letztlich doch nicht so massiv verletzt wurde wie ursprünglich angenommen. Der Täter wurde vorgeführt und wanderte wegen des Verdachts eines versuchten Totschlags in Untersuchungshaft. Genauso erging es einem weiteren Schläger, der versuchte von hinten mit einer abgebrochenen Bierflasche auf seinen Kontrahenten einzustechen. Der Tatvorwurf lautet zwar nur "gefährliche Körperverletzung"; die Begleitumstände der Tat führten hier jedoch ebenfalls dazu, dass der Täter in Untersuchungshaft ging.
Hohe Promillewerte
Hohe Promillewerte sorgten auch bei anderen Einsätzen für Unverständnis und Entsetzen bei den Einsatzkräften. Im Rahmen von Jugendschutzkontrollen am ersten Annafesttag wurde eine Zwölfjährige mit 1,66 Promille am Annafest angetroffen und ihren Eltern übergeben. Am zweiten Annafesttag schlug eine alkoholisierte Schwangere mit 1,28 Promille (!) einer anderen Person eine Bierflasche über den Kopf, weil es beim Verlassen des Annafestes Streit mit einer anderen Personengruppe gab.
Ebenso unverständlich war die Reaktion eines betrunkenen Seniors, der auf Grund seiner Alkoholisierung stürzte und sich dabei eine Kopfverletzung zuzog. Noch während der Rettungsdienst den Mann versorgte kam der zunächst bewusstlose 69-jährige wieder zu sich und wollte sich nicht mehr behandeln lassen. Dabei schlug er einer 21-jährigen Sanitäterin mit der Faust ins Gesicht. Die Helferin verrichtete trotz Prellung und starker Schmerzen weiterhin tapfer ihren freiwilligen Dienst.
Bewährt haben sich die sogenannten "Wellenbrecher" vor dem Winterbauerkeller. Auch wenn die Dienststellenleitung der Polizei diesem Versuch anfangs skeptisch gegenüberstand, sprach Jochen Prinzkosky, Leiter der Polizeiinspektion Forchheim, von einer "erfolgreichen Maßnahme zur Lenkung der Besucherströme".
Gemessen an der Vielzahl der Besucher wurde auf dem Annafest überwiegend gesellig gefeiert. Ein Blick in die vorläufige Annafeststatistik zeigt im Bereich der Körperverletzungsdelikte und bei den Widerstandshandlungen gegen Polizeibeamte einen erfreulichen Rückgang. Das Werk eines oder mehrerer Vandalen in der Nacht zum Dienstag führte im Bereich der Sachbeschädigungen zu einem deutlichen Anstieg. Diebstahl, Beleidigung und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz bewegen sich auf Vorjahresniveau.