Verein steht für "Klasse statte Masse"

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S. Löwinger2. Vorsitzender
S. Löwinger2. Vorsitzender
Ralph GroßVorsitzender
Ralph GroßVorsitzender
 

Um Klasse statt Masse, um ordentlich handwerklich erzeugte Lebensmittel aus Rohstoffen aus der nahen Region geht es dem "Förderverein für regionale und nachhaltige Lebensmittelerzeugung". 2019 gegründ...

Um Klasse statt Masse, um ordentlich handwerklich erzeugte Lebensmittel aus Rohstoffen aus der nahen Region geht es dem "Förderverein für regionale und nachhaltige Lebensmittelerzeugung". 2019 gegründet und 2020 im pandemischen Lockdown, hat er sich am Dienstagabend nun endgültig etabliert.

Der Verein versteht sich ausdrücklich nicht als Vereinigung von Lebensmittelproduzenten. Er möchte vielmehr alle zusammenbringen: Erzeuger und Endverbraucher. Deshalb werden sämtliche Gremien auch grundsätzlich zur Hälfte mit Kunden besetzt sein.

Der Vorstand steht

So auch der Vorstand. Vorsitzender ist Bäckermeister Ralph Groß, sein Stellvertreter BBV-Kreisvorsitzender Wilfried Löwinger, Kassier Bäckermeister Heinrich Herz. Zu weiteren gleichberechtigten Vorstandsmitglieder für die Endverbraucher wurden Sieglinde Gelfert, Sabine Weich und Ingrid Wettermann gewählt.

Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die Interessen beider Seiten auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen: Die Ansprüche an Qualität seitens der Kunden zu einem Preis, von dem auch die Produzenten leben können. Aber auch die Interessen zwischen den Erzeugern sollen einen gemeinsamen Nenner finden, indem zum Beispiel um den idealen Preis zwischen Landwirten und Bäckereien verhandelt wird - bei bestmöglicher Rohstoffqualität. "Schon vor einem Jahr schon hat mir der Schlachthofleiter von der Heliumbetäubung erzählt. Hätte es unseren Verein schon länger gegeben, hätten wir das unterstützen können", sagte Ralph Groß.

Ein weiteres Thema ist die Partheimühle in Stadtsteinach. "Sie ist die letzte Mühle, die im Landkreis noch in Betrieb ist. Wir wollen sie erhalten. An der Mühle muss das Dach erneuert werden. 1,6 Millionen Euro. Für das denkmalgeschützte Gebäude gibt es eine Million Euro an Zuschüssen. 600 000 Euro muss der Partheimüller selbst aufbringen. Der Dirk ist jetzt 53, zu alt für die Banken, sie geben ihm keinen Kredit mehr. Deshalb brauchen wir viele Mitglieder, mindestens 800, um ihn mit einem starken Verein zu unterstützen. Macht also Werbung", forderte Groß die mittlerweile 30 Mitglieder auf.

Schon immer wettert Ralph Groß gegen industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln. "Jetzt wird Mehl so lange mit irgendetwas behandelt, bis es den Leuten passt, die den Beruf gar nicht gelernt haben", redete er Klartext. Beim schnellen Zusammenmischen und Verbacken wird der Rohstoff nur aufgeblasen, umschreibt er industrielle Produktion grob - "es braucht Dopingmittel". Wenn dann Zivilisationskrankheiten und Unverträglichkeiten zunähmen, dürfe man sich nicht wundern. Auch darüber müsse man die Verbraucher informieren, denn es werde viel getäuscht, und das sogar legal. klk