Rödental — Das Jugendparlament wollte es genau wissen. Was mögen die Rödentaler - vor allem die jüngeren unter ihnen - an ihrer Heimatstadt und wo sehen sie Verbesserungsbedarf. Be...
Rödental — Das Jugendparlament wollte es genau wissen. Was mögen die Rödentaler - vor allem die jüngeren unter ihnen - an ihrer Heimatstadt und wo sehen sie Verbesserungsbedarf. Beim Familienpicknick auf der Lauterburg oder dem Herbstfest verteilten die Jugendparlamentarier Fragebogen, um der Stimmung in der Stadt auf den Grund zu gehen. Rund 100 ausgefüllte Zettel wurden ausgewertet. Das Ergebnis: Es lässt sich offenbar ganz gut leben in Rödental.
Disco bleibt ein großer Wunsch
Dass die Jugend recht glücklich ist, heißt nicht, dass sie wunschlos wäre. Eine Disco steht noch immer auf der Wunschliste. Das weiß der Stadtrat und mühte sich in den vergangenen Jahren immer wieder um Abhilfe. Doch ließ sich kein Investor bewegen, so ein Angebot in der Stadt zu schaffen. Wie die Umfrage zeigt, wären die Rödentaler auch schon mit weniger zufrieden.
Mehr Treffs, Cafés, ein nettes Weinlokal wurden als Anregungen auf die Fragebogen notiert.
Der eine oder andere unter den Spielplätzen könnte verbessert oder wenigstens ein wenig renoviert werden, so das Ergebnis der Umfrage. Der Vorsitzende des Jugendparlaments, Fabian Höhn, und seine Stellvertreterin Juliana Niemietz wollen nun gemeinsam mit dem Bauhof die Spielplätze inspizieren. Dabei soll überlegt werden, wo etwas verbessert, ergänzt oder umgestaltet werden könnte. Ein ganz konkreter Wunsch war eine Rutsche für den Spielplatz auf der Eller und die Wiedereröffnung der Minigolfanlage.
Wünsche wie die Ansiedlung bestimmter Bekleidungshäuser oder Café-Ketten kann die Stadt allerdings kaum erfüllen. Die Entscheidung über eine Ansiedlung treffen die Unternehmen. Die Stadt kann nur um Ansiedlungen werben.
Das tut sie seit Jahren.
Einwände gegen Stromtrassen
Dass die Stadtführung sich gegen weitere Stromtrassen zur Wehr setzen will, ist nicht neu. Jetzt hat der Stadtrat eine mehrere Seiten umfassende Stellungnahme gegen die Projekte P 44. P 44 mod, DC5G und DC6G abgegeben. Bauamtsleiter Günther Benning machte zumindest Hoffnung, dass die geplanten Gleichstromtrassen das Coburger Land nicht treffen werden. Nach seinen Informationen wurde für diese nämlich inzwischen Landshut als Endpunkt in Bayern festgelegt, wodurch eine Trassenführung durch unsere Region unwahrscheinlich werde. Die Wechselstromtrassen-Varianten P 44 und P 44 mod wurden zwar bei der Fortschreibung des Netzentwicklungsplans zurückgestellt. Doch auch für diese Projekte endet die Einspruchsfrist für die Vorplanungen am 13. Dezember.
Bürgermeister Marco Steiner (FW) appellierte erneut an alle Bürger, online oder schriftlich Einsprüche bei der Bundesnetzagentur zu erheben. Nach dem letzten Stand, den die Stadt abgerufen hat, liegen dort bereits mehr als 3500 Einwände vor - es können nach Steiners Meinung aber gar nicht genug sein.
In ihrer eigenen Stellungnahme weist die Stadt auf die bereits vorhandene Belastung der Region durch Verkehrsprojekte wie ICE und Autobahn sowie die gerade im Bau befindliche 380-kV-Stromtrasse hin. Die Stadt sähe sich durch weitere Trassen massiv in ihren Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt.
Die neuerlichen Planungen für eine Trasse P 44 mod stehen nach Ansicht der Stadt in Widerspruch zu Absprachen aus dem Koalitionsgipfel vom Juli dieses Jahres.
Die für den Bau der zusätzlichen Trasse erwogene Lösung, die gerade im Bau befindliche Leitung wieder abzubauen, die Fundamente der Masten aus dem Boden zu
reißen und die komplette Trasse mit größeren Masten wieder aufzubauen, nennt die Stadt in ihrer Stellungnahme realitätsfremd sowie als wirtschaftlichen und politischen Irrsinn.
Ebenso wenig könne aber eine parallel zur gerade gebauten Trasse verlaufende weitere Stromleitung akzeptiert werden. Bei 60 Metern Abstand zu vorhandenen Leitungen könnten mit der neuen an mehreren Stellen die zu fordernden Mindestabstände zur Wohnbebauung nicht annähernd eingehalten werden. Der Stadtrat befürchtet daher eine nicht zu vertretende gesundheitliche Gefährdung der Bevölkerung.
rlu