Noch sei es nicht zu spät mit der Ortsumfahrung von Tambach. "Hier sind die Finger in die Wunden zu legen", sagte Florian Pronold, Parlamentarischer Staatss...
Noch sei es nicht zu spät mit der Ortsumfahrung von Tambach. "Hier sind die Finger in die Wunden zu legen", sagte Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und SPD-Landesvorsitzender, direkt am Ort des Geschehens - am Tambacher Berg.
Der Entwurf des Bundesverkehrswegeplans gehe demnächst in ein weiteres Verfahren, bevor er die parlamentarischen Hürden überwinden müsse. In diesem Plan gebe es überhaupt keine Aussage über den Abschnitt der B 303 von Dietersdorf nach Schorkendorf. Das passe der Landkreis-SPD keinesfalls, so der Kreisvorsitzende Carsten Höllein, der den Kampf für eine Umgehung als wichtig ansah mit dem Ziel der Aufnahme in den vordringlichen Bedarf.
"Würde sich gar nichts tun", so der Weitramsdorfer Gemeinderat Norbert Bär (SPD), "wäre die nächsten 30 Jahre nichts mehr zu erwarten." Hier sei sofort
Position zu beziehen, meinte auch Höllein, der auf die Belastungen der Anwohner durch Lärm, Abgase und Verschmutzungen hinwies - insbesondere durch den Schwerlastverkehr.
Zudem gebe es bei den Überquerungen von Fußgängern in Tambach zum Wildpark immer wieder Gefahren. Ärgerlich zeigte sich deshalb Höllein: "Die Entlastungsstraße ist überhaupt nicht in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen worden." Auch das Staatliche Bauamt Bamberg befürwortet den Bau einer Ortsumgehung von Dietersdorf aus über Witzmannsberg, Schorkendorf wieder zur B 303 auf der Höhe Ahorns.
Pronold, der vom Verkehrsaufkommen vor Ort überrascht war, kritisierte den bayerischen Staat, der eine echte Planung verweigere, keine eigenen Schwerpunkte setze und den Zufall regieren ließe. "Es werden aus München alle Projekte angemeldet, jedoch ohne klare Priorisierung", so Pronold.
Gegen diese Verweigerungshaltung sei Position zu beziehen, was Pronold auch versprach zu tun. Doris Aschenbrenner, SPD-Bundestagskandidatin aus dem Wahlkreis Coburg-Kronach, forderte die Anlieger auf, im Rahmen der Bürgerbeteiligung Beschwerden über eine Nichtberücksichtigung Tambachs vorzubringen. Auch Petitionen seien angebracht.
dav