Das adventliche Konzert ließ Weihnachten aufstrahlen. Wie war das möglich, ganz ohne Weihnachtslieder? Die Sängerin Ruth Gerhard und der Organist Dieter Blum hatten zu einem Programm mit besonderer Dr...
Das adventliche Konzert ließ Weihnachten aufstrahlen. Wie war das möglich, ganz ohne Weihnachtslieder? Die Sängerin Ruth Gerhard und der Organist Dieter Blum hatten zu einem Programm mit besonderer Dramaturgie eingeladen: In einem konzeptionellen Decrescendo vom Lauten zum Leisen und von Außen nach Innen, in einem Kirchenraum erleuchtet mit Kerzen.
Die dargebotenen Werke erklärten sich selbst. Die Musik entfaltete sich im gegebenen Kontext, lediglich eingangs kurz mit dem gesprochenen Wort vorgestellt. Wenn dann ein Agitato in den Bacharien den Kirchenraum mit der strahlenden Stimme Ruth Gerhards erfüllte, übernahm die Orgel anschließend eine Ausdeutung oder Weiterführung in Improvisationen und Literaturwerken. Die beiden Künstlerpersönlichkeiten konnten in ihren Rollen brillieren und die Werke - trotz gewisser Limitierungen der Orgel geschuldet - zu Herzen gehend interpretieren. Große Anerkennung für das Ensemble mit Ruth Gerhard: Zwei Sopranistinnen Barbara Merkl und Christine Nöth nahmen es couragiert mit der großen Stimme von Ruth Gerhard auf. Dem Ensemble gelang es in der gesanglichen Mehrstimmigkeit zusätzlich Akzente zu setzen und das Programm zu bereichern. Dass die Zuhörer den adventlichen Weg mitgingen, bewies die Stille am Ende des Konzerts. Das Publikum war eingekehrt in besinnliche Freude, die ausgekostet werden wollte. So konnte die Festlichkeit im Raum empfunden werden - bis der erste es dann doch wagte, den noch im Raum schwebenden Klang mit Applaus zu durchbrechen. Einzelne Konzertbesucher konnten sofort ihre Stimmung wiedergeben, wie Rita Schaupp aus Hammelburg, die den Besuch dieses Konzerts in der Adventszeit bewusst eingeplant hatte. Oder Werner Nöth aus Haard - für ihn war das Konzert ein Ruhepunkt nach anstrengenden Wochen. red