"Ascherdonnerstag" ist eigentlich kein Beginn der Fastenzeit, aber beim CSU-Ortsverband Maroldsweisach schon gute Tradition, um auf die aktuelle Politik ein...
"Ascherdonnerstag" ist eigentlich kein Beginn der Fastenzeit, aber beim CSU-Ortsverband
Maroldsweisach schon gute Tradition, um auf die aktuelle Politik einzugehen. Im Mehrzweckgebäude in Geroldswind versammeln sich schon seit etlichen Jahren politikinteressierte Bürger, um aktuelle Politik aus erster Hand zu erfahren.
Heuer konnte der Landtagsabgeordnete Steffen Vogel als Redner gewonnen werden, der die Asylpolitik unter dem Motto "Die Flüchtlingszuwanderung als Herausforderung für unser Land" in den Fokus stellte. Bekanntlich nimmt Vogel kein Blatt vor den Mund, wenn er seine Meinung darstellen will. So war es auch am Donnerstag, als der Landtagsabgeordnete vor einem vollen Saal sprach.
Grenze des Möglichen erreicht
Zu Beginn hatte Ortsvorsitzender Rupert Fichtner die große Zahl der Besucher als Zuspruch zum brandaktuellen Thema Flüchtlinge gewertet und gefordert, "etwas in den Herkunftsländern zu ändern, damit sie dort nicht abhauen". Landrat Wilhelm Schneider informierte darüber, wie sich der Landkreis auf die Flüchtlingswelle eingestellt hat. 870 Asylbewerber, 105 Anerkannte und 70 unbegleitete Jugendliche wohnen zurzeit hier. Mittlerweile hätten die Parteien in Berlin begriffen, dass etwas geschehen müsse, denn auch im Landkreis Haßberge habe man die Grenze des Möglichen erreicht. Schneider nutzte den Abend, sich bei den vielen freiwilligen Helfern zu bedanken, die dazu beitrügen, dass im Landkreis noch ideale Verhältnisse bestünden.
MdL Vogel meinte zur Asylpolitik, dass die Kanzlerin eine Völkerwanderung ausgelöst habe.
In der Folge blieben die Flüchtlingsströme unkontrolliert, sodass heute 400 000 Asylsuchende in Deutschland lebten, die nirgendwo erfasst seien. Vogel forderte dazu auf, beim Thema Asyl klar Stellung zu beziehen und sprach das Martinsfest an, das heute bereits als Sonne-, Mond- und Sternefest bezeichnet werde. Er warnte davor, gewachsene Werte zu verleugnen und vertrat die Meinung, dass die Asylsuchenden sich der deutschen Kultur anzupassen hätten und nicht umgekehrt.
Leider sei die Zuwanderung zum Riesengeschäft geworden. Deutschland sollte Hilfe denen gewähren, die Hilfe brauchen, aber nicht denen, die sie nur wollten. Eine lebhafte Diskussion schloss sich dem Vortrag vom MdL Vogel an.
Geld soll in Bayern bleiben
Gleichzeitig sah es der Landtagsabgeordnete als bedauerlich an, dass das Thema Flüchtlinge andere wichtige politische Themen überschatte.
Auf das Geschehen vor Ort eingehend, sprach er die Abflachung der Rehbergkuppe zwischen Maroldsweisach und Ermershausen an, wozu von Mitte März bis Mitte September eine Vollsperrung der B 279 erfolgen soll. Dieser Zeitraum sei zu lange.
Mit dem Breitbandausbau zeigte er sich dagegen zufrieden, dieser komme gut voran. Als gut empfand es Vogel, dass die Förderung bei Abwasser- und Wasserbau wieder steigen, wenn auch nur als Härtefallregelung. Davon würde aber auch der Markt Maroldsweisach profitieren. Es gehe nicht an, dass bei manchen Anwesen die Beiträge höher seien als der Wert der Anwesen, meinte Vogel und forderte deshalb mehr Geld für das flache Land. Es könne nicht angehen, dass Bayern jährlich drei Milliarden Euro an andere Länder zahle und diese, zum Beispiel Berlin, auf Kosten der Bayern ihre Kindergärten kostenfrei belegen, während im Freistaat Kindergartengebühren verlangt würden.
Da hätten noch mehr Leute Zeit. Es ist eine Schande für eine Partei mit dem "C" im Namen, den Aschermittwoch so zu verhunzen. Der Ortsverband Maroldsweisach sollte sich schämen für sein Gaudidum einen christlichen Feiertag, der ja genau das Gegenteil meint, was in diesen Veranstaltungen durchgeführt wird, so zu vereinnahmen.