Soft Steps sorgen für Bewegung

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Nicht mehr alltäglich: die Körpererfahrung beim Überklettern einer Sprossenwand Foto: Günther Geiling
Nicht mehr alltäglich: die Körpererfahrung beim Überklettern einer Sprossenwand  Foto: Günther Geiling

Kinder in Eltmann beugen aktiv Koordinationsstörungen und Haltungsschäden vor.

Seit mehr als zehn Jahren gibt es nun schon das "Soft-Step-Programm" zwischen Kindergarten und Grundschule, bei dem die "Johann-Baptist-Graser-Grundschule" Eltmann eine Vorreiterrolle spielte. Dabei kommt es allmonatlich zu einer gemeinsamen Unterrichtseinheit. Ganz besonders beliebt ist dabei die "gemeinsame Sportstunde", die in den letzten Tagen wieder für die Vorschulkinder der vier Kindergärten aus dem Stadtbereich und die zwei Klassen der Grundschule in der Georg-Schäfer-Sporthalle stattfand.
"Der Nachwuchs verbringt immer mehr Zeit in Kitas und Ganztagesschulen. Wenn Erzieher, Schulen und Vereine da nicht entgegensteuern, sitzen Kinder zu lange. Die Folge sind Koordinationsstörungen, Haltungsschäden und Übergewicht", brachte der dritte Deutsche Kinder- und Jugendsportbericht vor kurzem zum Ausdruck. Etwa jeder Schüler verbringe mittlerweile fast den ganzen Tag in der Schule.


Schweiß gehört auch dazu

Der erste Schritt sei tatsächlich, den Medienkonsum einzuschränken, zum Beispiel Fernsehen direkt nach der Schule oder aus Langeweile. 90 Minuten am Tag in Bewegung seien hingegen optimal, dabei müsse das Kind zumindest aus der Puste kommen und ein bisschen schwitzen.
Dieses Ziel wurde auf jeden Fall mit der gemeinsamen Sport-Stunde der über 60 Buben und Mädchen im Rahmen des Soft-Step-Programmes erreicht. Damit möglichst alle Kinder das erreichten, war von den Erzieherinnen und Lehrern ein Zirkel- oder Stationenparcour mit zehn verschiedenen Schwerpunkten aufgebaut, in dem sich die Buben und Mädchen so richtig austoben konnten.


Wer kann noch Bälle fangen?

In der "Wurf- und Fangstation" konnte man sehen, dass es durchaus für die Kinder nicht mehr selbstverständlich ist, einen Ball zu werfen und erst recht zu fangen. Dabei sind Fangen und Werfen durchaus grundlegende motorische Fähigkeiten, die dazu noch die Koordination von Hand und Auge unterstützen. Auch mit einem Stab einen Gymnastikball im Slalom durch Kegel zu führen, verlangt eine besondere Geschicklichkeit. Das Klettern über eine ausgeklappte Sprossenwand bedeutet für manches Kind sogar auch die Überwindung von Angst.
Besondere Körpererfahrungen machten die Kinder sicherlich auch auf der Balancierstation, wenn sie auf den "schwammig liegenden" Medizinball stehen sollten. Ähnlich verhielt es sich beim Balancieren auf der umgedrehten Langbank oder dem Eiertransport auf einem Suppenlöffel um Markierungshütchen.


Kinder hatten Spaß

Andere Übungen wie ein Krabbeltunnel oder die Laufstation, wo man mit einem Chiffontuch vor dem Bauch mit dem Gegenwind spielte, bereiteten den teilnehmenden Kindern sehr viel Spaß.
Erlebnis, Körpererfahrung und Ausdauer standen also im Vordergrund. Bleibt zu hoffen, dass diese Begeisterung auch in die Sportstunden und die sportliche Betätigung in den kleinen Turnhallen der Kindergärten und in den Sportstunden der Grundschule mitgenommen wird.