Bereits im September 2015 hatten die Untersteinacher Räte den Weg für ein Senioren-Wohnprojekt Am Bühl frei gemacht. Jetzt hat das Immobilienbüro Jakob & Ja...
Bereits im September 2015 hatten die Untersteinacher Räte den Weg für ein Senioren-Wohnprojekt Am Bühl frei gemacht. Jetzt hat das Immobilienbüro Jakob & Jakob, das das Vorhaben realisieren möchte, eine erneute Änderung der Planungen ins Auge gefasst.
Nicht die erste Änderung
Das Grundstück, auf dem einst das Jugendheim stand, wird vorerst nicht bebaut werden. In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte Bürgermeister Volker Schmiechen (SPD) im Groben die geänderten Pläne des Immobilienbüros Jakob & Jakob dar. Die Seniorenwohnanlage soll in abgespeckter Form realisiert werden.
Tagespflege mit Appartements
Vorgesehen sind nun die Errichtung einer Tagespflegeeinrichtung mit Appartements - die Anzahl steht noch nicht fest - sowie eine Bebauung mit Doppelhäusern. Um die geänderten Planungen fortführen zu können, hat das Büro Jakob & Jakob einen Antrag auf dritte Änderung des Bebauungsplans "Am Bühl" gestellt.
Mit der Gegenstimme von Markus Weigel (WGU) genehmigten die Räte diese geänderte Fassung. Im Beschluss ist explizit verankert, dass auch in Zukunft ein Ausbau mit drei Vollgeschossen vorgesehen ist.
"Ich habe Bauchschmerzen"
"Der Ansatz, seniorengerechtes Wohnen in
Untersteinach möglich zu machen, ist absolut wichtig. Aber ich habe Bauchschmerzen wegen der dreigeschossigen Bauweise. Ich würde gerne noch einmal die Anwohner dazu hören", wandte Markus Weigel ein.
Die anderen Fraktionen sahen keinen weiteren Klärungsbedarf, zumal die dreigeschossige Bauweise bereits genehmigt worden sei.
Die veränderten Bebauungsplanvorgaben für das Grundstück hinter der katholischen Kirche, auf der einst das Jugendheim standt, wurden mit dem neuerlichen Beschluss zurückgenommen. Sollte dieses Grundstück bebaut werden, sind neue Beschlüsse zu fassen.
"Schärfen herausgenommen"
"Das Vorhaben wird jetzt kleiner, aber die Tagespflegeeinrichtung und die barrierefreien Wohnungen könnten trotzdem verwirklicht werden. Ich denke, wir haben jetzt einige Schärfen rausgenommen", erklärte Bürgermeister Volker Schmiechen. "Wir hoffen, dass der Bau jetzt auch wirklich vorangeht", sagte Alfred Vießmann (UBG).
Auch Hans-Peter Röhrlein brachte seine Zustimmung zum Ausdruck. "Der große Komplex auf dem Jugendheim-Grundstück fällt jetzt weg, die Gebäude rücken weiter nach unten, werden also auch weniger hoch. Mit dieser Version, die jetzt weiter ausgearbeitet wird, kann ich mich sehr gut anfreunden", betonte Röhrlein.
Bereits im Zuge der ersten Planungen hatte es Anwohnerproteste gegeben. Nach der Sitzung signalisierte der als Zuhörer anwesende Tobias Eichner gegenüber den Medien, dass er auch mit den kleineren Planungen nicht einverstanden sei.
Zitat:
„Senioren-Wohnprojekt wird kleiner als geplant“
Das mag schon sein, ist aber leider nicht die ganze Wahrheit.
Seit geraumer Zeit bietet nämlich nunmehr die Kulmbacher Firma JÖNA Immobilien GmbH auf ihrer Internet-Website eben dieses Grundstück folgendermaßen an; (sogar mit Foto):
„Bauherren aufgepasst!
Attraktives Baugrundstück zur sofortigen Bebauung geeignet!“
• Grundstücksfläche: ca. 2054 m²
• Kaufpreis: 115 000 Euro
• Provision/Courtage: 3,95% des Kaufpreises incl. MwSt
- Südausrichtung
- auch bebaubar mit mehreren Einfamilienhäusern
- angenehmes Wohnumfeld
- kein Durchgangsverkehr
- voll erschlossen
[Quelle: http://www.joena.de/immobilien/joena/immobilie/bauherren-aufgepasst-attraktives-baugrundstueck-zur-sofortigen-bebauung-geeignet.html]
Diese Information wurde jedoch seitens der Verwaltung auf der jüngsten Geheimrats-Sitzung dezent verschwiechen.
Allerdings lesen wir in dem obigen Artikel:
„Bereits im Zuge der ersten Planungen hatte es Anwohnerproteste gegeben."
Mal schau’n, ob diese schön brav stillhalten, wenn eines Tages JOENA das Geschäft macht ...
Im Grunde ist es alter Wein in neuen Schläuchen. Durch die Hintertür und mit minimalstem Entgegenkommen versucht man nun das Schaufensterprojekt der SPD-Fraktion durchzudrücken. An den Problemen die damit einhergehen ändert sich nichts: Verkehrslärm, verminderte Wohnqualität, hohe Kosten.
Weitere Infos habe ich in einem Beitrag auf der Website unserer Bürgerinitiative zusammengestellt: https://www.untersteinach-transparent.de/redaktion/index.php/2017/05/18/mega-bauprojekt-die-zweite/
Tobias Eichner
Bürgerinitiative Untersteinach Transparent