Schule ist mit Schadstoffen belastet

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Die Hallerndorfer Räte wollen bei der Sanierung der Grund- und Mittelschule sichergehen, dass auch alle Schadstoffe entfernt werden.

Die Hallerndorfer Gemeinderäte billigten den Bauantrag für die geplante Kindertagesstätte in Trailsdorf. Die noch fehlenden Unterschriften der Nachbarn werden noch eingeholt, versicherte der Architekt Andreas Konopatzki.

Die Gemeinderäte stimmten mit einer Gegenstimme dem Haushaltsplan 2019 zu. Der Verwaltungshaushalt beträgt rund 7,77 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt wird mit rund neun Millionen Euro festgesetzt. Damit die geplanten Aufgaben finanziert werden können, befürworteten die Räte eine Gesamtkreditaufnahme von bis zu 4,5 Millionen Euro. Auch der Stellenplan der Gemeinde wurde einstimmig verabschiedet.

Asbest muss entsorgt werden

Für die Sanierung der Grund- und Mittelschule reichte das Unternehmen, das für die Demontage der Lüftungsleitungen und die Asbestentsorgung der Nachtspeicheröfen ein Angebot abgegeben hatte, einen Nachtrag ein. Sie hatten ihr Angebot nach Besichtigung korrigiert und genauer berechnet. Die Gemeinderäte forderten, dass das mit der Planung und Koordination der einzelnen Gewerke beauftragte Büro im Gemeinderat diesbezüglich konkret die Kostensteigerung erklären soll, bevor sie über den Antrag entscheiden.

Bereits bei der Planung der Sanierung der Grund- und Mittelschule war ein Teil des Schulgebäudes auf Schadstoffe untersucht worden. Dabei war festgestellt worden, dass das Gebäude leicht erhöht mit PAK-, PCB- und asbesthaltigen Materialien belastet ist. Damit diese Materialien gefahrlos entfernt werden können, müssen weitere und genauere Messungen stattfinden. Sind die mit Schadstoffen belasteten Bauteile ausgebaut, muss nachgewiesen werden, dass sämtliche Schadstoffe draußen sind. Daher vergab der Gemeinderat den Auftrag für Raumluftmessungen, Auswertung und die Erstellung eines Gutachtens einstimmig an das Ingenieurbüro "DAS" zum Angebotspreis von 13 619 Euro brutto.

Für den Betrieb der Kindertagesstätte in Hallerndorf durch die katholische Kirchenstiftung wurde im November 2011 eine Defizitvereinbarung geschlossen. Eine von der Kirchenstiftung vorgeschlagene neue Defizitvereinbarung soll jetzt klarer regeln, wer was zu leisten hat. Doch in jedem Punkt komme die Gemeinde damit wesentlich schlechter weg, monierte Georg Gunselmann (JAB) und schlug vor, sich an die Formulierungen der Mustervereinbarung des Bayerischen Gemeindetages zu halten.

Pfarrer Matthias Steffel wies darauf hin, dass es Pflicht der Kommune sei, Plätze für Kindergartenkinder bereitzustellen: "Der Kindergarten kann gerne von der Kommune übernommen werden." Mit einer Gegenstimme votierten die Gemeinderäte für den Vorschlag der Kirchenstiftung und damit für die neue Defizitvereinbarung.

Kinderbetreuung am Limit

Bürgermeister Gunselmann erläuterte die Situation in den gemeindlichen Kindertagesstätten. Zwar werde der neue Kindergarten in Trailsdorf Ende 2020 zwei Krippen- und zwei Kindergartengruppen beherbergen, doch bis dahin müssten weitere Betreuungsplätze den wachsenden Bedarf decken. Dazu solle eine Krippengruppe mit bis zu zwölf Plätzen eingerichtet werden.

Andreas Konopatzki erläuterte, mit welchen Maßnahmen das Obergeschoss des Trailsdorfer Kindergartens als Interimslösung hergerichtet werden könnte, und veranschlagte hierfür rund 30 000 Euro. Ebenso wurde die Einrichtung einer Waldkindergartengruppe in Erwägung gezogen. "Wir sind aktuell mit unseren Einrichtungen am Limit", sagte Torsten Gunselmann.

Über die Idee, 30 000 Euro in ein Haus zu investieren, das im kommenden Jahr leer stehen soll, schüttelte Georg Gunselmann den Kopf und fragte, ob es nicht sinnvoller sei, das Dachgeschoss des Pautzfelder Kindergartens zu nutzen. Der Architekt riet davon ab und wies darauf hin, dass hier Dachdämmung, Elektrik, Belichtung, Tragwerk, Fenster und Außentreppe wesentlich mehr kosten würden. Die Gemeinderäte forderten ihn auf, Kosten und Aufwand von Pautzfeld und Trailsdorf gegenüberzustellen und als Alternative die Kosten für einen Container zu benennen.