Schon eine Schlägerei verhindert

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Schilder weisen an den Zugängen zum Steinweg darauf hin, dass Passanten hier unter Umständen im Fokus der Kameras sind. Fotos: Jochen Berger
Schilder weisen an den Zugängen zum Steinweg darauf hin, dass Passanten hier unter Umständen im Fokus der Kameras sind. Fotos: Jochen Berger
Die hochauflösenden Kameras liefern auch in der Nacht gestochen scharfe Bilder aus dem Steinweg.
Die hochauflösenden Kameras liefern auch in der Nacht gestochen scharfe Bilder aus dem Steinweg.
 
 

Der erste Test-Monat der Videoüberwachung im Steinweg ist um. In zwei Fällen hat sich der Einsatz der Kameras bereits gelohnt. Es sei durchaus eine Präventivwirkung erkennbar, sagt der Coburger Polizeisprecher Stefan Probst.

Seit Ostersonntag hat die Coburger Polizei den Steinweg im Blick. Zwei Videokameras zeichnen an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von Mitternacht bis sechs Uhr morgens auf, was in Coburgs Kneipenmeile los ist. In zwei Fällen, so berichtet Polizeisprecher Stefan Probst, haben die Kameras schon ihren Zweck erfüllt.
"Seit Beginn der Videoüberwachung im Coburger Steinweg am 1. April konnten die Aufzeichnungen der Kameras schon zur Aufklärung einer Schlägerei im Steinweg beitragen", sagt Probst. Außerdem hatten seine Kollegen im Rahmen der Überwachung eine sich anbahnende Schlägerei rechtzeitig erkannt und die Polizeibeamten konnten die Lage beruhigen, bevor es zu Handgreiflichkeiten zwischen den Beteiligten kam.


Einsatz auch tagsüber möglich

Der Einsatz der Kamera laufe automatisiert, erklärt Jürgen Stadter, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken in Bayreuth. Ein Beamter in der Coburger Dienststelle ist zu den fraglichen Zeiten mit der Überwachung der Videokameras betraut. Tagsüber sei die Überwachung normalerweise nicht aktiv, aber wenn die Polizei in dieser Zeit zu einem Einsatz gerufen werde, beispielsweise zu einer Schlägerei, dann könne die Aufzeichnung der Kameras aber auch manuell gestartet werden, so Stadter.
Wie steht es um die Qualität der Aufnahmen? "Bei den verwendeten Kameras handelt es sich um hochauflösende HD-Kameras mit einem optischen Zoom", erläutert Stefan Probst. "Die Kameras liefern der Polizei also auch auf größere Entfernungen zur Nachtzeit noch scharfe Aufnahmen."
Tatsächlich sei durch die Installation der Kameras im Steinweg eine Präventivwirkung zu erkennen, die offenbar Übergriffe verhindere oder zumindest reduziere, so Stefan Probst. "Das Ganze an Zahlen festzumachen, macht nach einem Überwachungszeitraum von bislang fünf Wochen keinen Sinn, weil der kurze Zeitraum statistisch nur wenig Aussagekraft hat." Ob die Kameras tatsächlich vorbeugende Wirkung haben und Straftaten verhindern, sei zudem nicht messbar oder statistisch zu erfassen, sagt der Coburger Polizeisprecher. "Ein Verdrängungseffekt in die Seitenstraßen oder andere Teile des Innenstadtbereichs ist nicht erkennbar."
Eine Resonanz auf die Überwachung von Seiten der Anwohner und der Gastronomen beziehungsweise Geschäftsinhaber gebe es bislang nicht, sagt Stefan Probst. "Der Polizei ist lediglich bekannt, dass sich ein Anwohner gegenüber einer Coburger Tageszeitung kritisch geäußert hat." Beschwerden seien bei der Polizei aber bisher nicht eingegangen, berichtet Probst.
Die Videoüberwachung läuft zunächst in einer zweimonatigen Testphase. Der erste Monat - April - ist bereits um. "Jetzt läuft sie noch im Mai, wie es danach weitergeht, wissen wir noch nicht", sagt Jürgen Stadter. "Zwei Monate ist ein relativ kurzer Zeitraum", und April und Mai seien auch nicht die Monate, in denen es im Steinweg hoch hergeht. Stadter: Die Option, die Testphase zu verlängern, bestehe auf jeden Fall.