Schloss Eyrichshof hat schon viele berühmte Gäste erlebt, nicht nur aus der Musik-, sondern auch aus der Filmszene.
Eckehard KieseWetter Gemessen am Alter der Lokalität ist es zwar noch ausgesprochen jung. Erst etwa drei Jahre alt, und dennoch tauchen im Gästebuch des Eyrichshöfer Barons Hermann von Rotenhan bereits jede Menge bekannte Namen auf.
Weltstar Anastacia hat sich dort verewigt, der Schnulzenkönig Dieter Thomas Kuhn, harte Jungs wie die Mittelalterrocker von In Extremo oder Ritchie Blackmore, der irische Schmusebarde Chris de Burgh, deutsche Hitgaranten wie Johannes Oerding, Nena, die "Sporties", die Spider-Murphy-Gang, Silbermond oder Mark Forster, auch der Ambros ("Watzmann") und der Fendrich , also quasi "Austria 2" , dazu Komiker wie Waldtraud und Mariechen oder Martina Schwarzmann. Und bestimmt hat Norbert Neugirg wieder eine unflätige Spitze gegen die Franken zu Papier gebracht, wie das nur die Feuerwehr-Crew aus Altneuhausen (Oberpfalz) wagen darf.
Was die berühmten Gäste da so im Einzelnen hinterlassen haben, will der Baron nicht verraten ("Stars sind da eigen"), doch klar ist, dass das Ambiente des "Märchenschlosses" in den Haßbergen viele verzaubert hat.
Keine Arien mehr
Das war gewiss früher schon so, als der Adel unter sich war, aber auch im letzten Drittel des vergangenen Jahrhunderts, als weitere Show- und Leinwandpromis dem Schloss der Rotenhans ihre Aufwartung machten. 1973 waren Mary Roos, Ireen Sheer und Roberto Blanco zu Gast. Die Hitparade-Stars kamen auf Einladung von Hannelore Ilse in die Haßberge. Die gebürtige Eyrichshöferin erlebte als Mitarbeiterin beim US-Nachrichtensender AFN, beim bayerischen Rundfunk und bei bekannten Schallplatten-Labels ähnlich viele Musik- und Showgrößen ihrer Zeit hautnah, wie dies für die Familie des Eyrichshöfer Barons heute möglich ist. Vielen blieb die heute 77-Jährige freundschaftlich verbunden.
Zum ersten Open-Air-Abend erstrahlten die Spots auf der Eyrichshöfer Konzertbühne im Jahr 2015 - übrigens für Verdis "Nabucco". Oper, ein Genre, das der Bamberger Veranstaltungsdienst (BVD) als Mitveranstalter nach zwei Anläufen wieder aus dem Eyrichshof-Programm genommen hat. Es gab technische Probleme, so dass die Aufführungen trotz des berühmten Gefangenenchors oder im Folgejahr des bekannten Triumphmarsches (Aida; ebenfalls Verdi) dem Qualitäts-Anspruch der Veranstalter nicht genügten, wie BVD-Chefin Gabi Heyder bei einem Pressegespräch sagte.
Gefragter Drehort
Etliche Jahre vor der Bühnenbeleuchtung erstrahlte anderes Scheinwerferlicht in Eyrichshof. Das Schloss wurde zum Schauplatz für Filme und Fernsehproduktionen mit beachtlichem Staraufgebot. Der "Narrenspiegel" , ein TV-Zweiteiler, der im Herbst 1971 erstmals über die Bildschirme flimmerte, nutzte die Kulisse für ein mittelalterliches Spektakel - und zahlreiche Eyrichshöfer und Eberner Bürger als Komparsen. Hier wirkten Martin Hirthe, Ruth Maria Kubitschek, der spätere "Traumschiff-Kapitän" Sieghart Rupp oder Hans Clarin mit. Dieser spielte den Kaspar bei Hofe, den meisten jedoch wird er als die Stimme des Pumuckl unvergessen bleiben.
1973 machte das ZDF Schloss Eyrichshof zum "Schillingshof". In dem TV-Drama, Verfilmung einer Novelle von Eugenie Marlitt, erlebten die TV-Zuschauer im Dezember 1973 beispielsweise Ursela Monn oder Evelyn Opela. Für die Produktion wurde auch in Gereuth und Lahm gedreht. 1978 war Klaus Maria Brandauer in der sehenswerten historischen Bibliothek von Schloss Eyrichshof zugange in einer Szene für die deutsch-französische Serie "Jean Christophe" nach einem Roman von Romain Rolland . Zu sehen war sie 1979 im Regionalprogramm im Ersten, damals noch ARD. Das Star-Gastspiel hinter verschlossenen Türen haben damals nur ganz wenige mitbekommen.