Geprägt von Grenzen

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Die damalige Ortsmitte mit dem (von links) Schulhaus, Gemeindehaus, Maudhaus oder Zollstation um 1890, im Hintergrund die Kirche.
Die damalige Ortsmitte mit dem (von links) Schulhaus, Gemeindehaus, Maudhaus oder Zollstation um 1890, im Hintergrund die Kirche.

Blick in die Geschichte von Buch am Forst

Buch am Forst. Die erste urkundliche Erwähnung von Buch datiert von 1215, der Ort wird Buoch geschrieben. Das Schriftstück aus dem Kloster Langheim wird heute im Staatsarchiv Bamberg aufbewahrt. Damals war Buch ein Teil des gemeinsamen Erbes (Ganerbschaft) des Klosters Banz und der Senior-Linie der Familie von Redwitz. 1225 spendete Hermann von Arnstein dem Kloster Banz eine Liegenschaft, die zuvor in Besitz von Hugo von Merzebach war, und einen weiteren Ort, wo die Burg Gutenfels gebaut wurde. Buch gehörte bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches teils dem Hochstift Bamberg, teils den sächsischen Herzogtümern. 1811 einigten sich Bayern und Coburg per Tauschvertrag. Darin wurde der bayerische Teil des ebenfalls geteilten Dorfes Rossach mit dem coburgischen Teil von Buch ausgetauscht. Rossach wurde coburgisch und Buch fiel an Bayern. Die Grenze wurde in Richtung Obersiemau vorverlegt, dort verläuft sie noch heute als Landkreisgrenze zwischen Coburg und Lichtenfels, nachdem sie über hundert Jahre die Grenze zwischen dem Herzogtum Coburg-Gotha und Thüringen gewesen war. Nach 1811 konnte Buch endlich wieder eine einheitliche Gemeinde bilden mit einem Gemeinderat und einem Bürgermeister. Seitdem kann man auch erst wirklich von einer Dorfgemeinschaft sprechen. Die neu gezogene Grenze wirkte sich aber im bayerisch-preußischen Krieg 1866 so aus, dass Obersiemau Feindesland war und die Bucher ihre dortigen Verwandten nur auf Schleichwegen aufsuchen konnten. Buch wurde dem Mainkreis 1817 zugeordnet, später Obermainkreis, dann Oberfranken 1838. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges lag Buch an der Grenze zwischen Sachsen-Coburg und Bayern und diente als Zollstelle für Bayern. Es besaß ein Forstamt, das den nahe gelegenen Wald von Lichtenfels verwaltete. 1818 fusionierte Buch mit den Ortsteilen Hammer, Seehof und Forsthub, um eine Gemeinde zu bilden. Im Laufe der 1830er-Jahre hatte es einen Herrensitz, eine Brauerei und zwei Mühlen sowie das Zoll- und Forstamt. Das Postamt wurde 1912 nach Scherneck-Siemau verlegt. Am 1. Januar 1978 wurde Buch in die Stadt Lichtenfels eingemeindet.


Programm

Samstag, 27. Juni
14 Uhr: Bieranstich durch den Schirmherren, Bürgermeister Andreas Hügerich, im Festzelt auf dem Dorfplatz, anschließend Flohmarkt
15 bis 17 Uhr: Malwettbewerb für Kinder
15 Uhr: Führung im Schloss der Familie von Stockmar von Wangenheim
15.45 Uhr: Führung an der Biogasanlage der Familie Angermüller
ab 20 Uhr: Live Musik mit den "Florinos"
ca. 21.30 Uhr: Sketch der Theatergruppe Buch am Forst, Barbetrieb

Sonntag, 28. Juni
9 Uhr: Ökumenischer Festgottesdienst im Zelt (mit Posaunenchor, Chor Taktvoll und den Bucher Schmetterlingen), anschließend Enthüllung und Einweihung des Jubiläumssteins am Buchentorweg, anschließend Frühschoppen
ab 10 Uhr: Flohmarkt und Kinderprogramm
ab 12 Uhr: Mittagessen
13.30 Uhr: Festakt in der Kirche, Grußworte der Ehrengäste Bürgermeister Andreas Hügerich, Regierungsvizepräsidentin Petra Platzgummer-Martin und Landrat Christian Meißner, Festrede von Bezirksheimatpfleger Prof. Dr. Günter Dippold, Orgelkonzert mit Basilikaorganist Markus Ritzel und Sängerin Katharina Flierl
ab 15.15 Uhr: Unterhaltungsmusik im Zelt mit den "Walburtalern"
15.30 Uhr: Führung an der Biogasanlage der Familie Angermüller
16.30 Uhr: Führung im Schloss der Familie von Stockmar von Wangenheim
17 Uhr: Preisvergabe für die Sieger des Malwettbewerbes, gemütlicher Festausklang

Auf dem Dorfplatz gibt es an ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränken.
An beiden Festtagen ist im Feuerwehrhaus eine Ausstellung zum Thema "Eindrücke aus Buch am Forst" zu sehen.