Hellmuth und Gabi Mantel bauen in Neubrunn ein landwirtschaftliches Anwesen in Erlebnisgastronomie um.
In schwierigen Zeiten, vor allem für die Gastronomie, gehen in Neubrunn Hellmuth und Gabi Mantel einen mutigen Weg. Sie eröffnen jetzt am Wochenende eine Erlebnisgastronomie in dem Kirchlauterer Gemeindeteil. Dazu wurde ein landwirtschaftliches Anwesen umgebaut und funktioniert. "Zum Johann" heißt das Restaurant, zu dem eine Boulderhalle gehört.
Die Bauernhof-Gastronomie hat sich mittlerweile in der Landwirtschaft etabliert. Je mehr sich Hellmuth Mantel mit der Zukunft seines landwirtschaftlichen Anwesens mitten im Ort beschäftigt hatte, umso mehr reifte in ihm der Plan, Vergangenheit und Moderne zu vereinen. So begann er mit der Züchtung von Wagyu-Angus-Rindern, deren wertvolles Fleisch in seine Gastronomie einfließen soll. Außerdem will er in der alten Scheune den Trendsport Bouldern im Landkreis und darüber hinaus etablieren.
Bevor dies möglich war, musste die gesamte Landwirtschaft ausgesiedelt werden. Auch das Haus, das Uropa Johann erbaut hatte, musste weichen. Aber in dem neuen Gebäude wird auf Schritt und Tritt an die Baumaterialien des alten Hauses erinnert und die Nachhaltigkeit auf diese Weise herausgestellt.
Vor zahlreichen Gästen, mit Firmenvertretern, Nachbarn und Verwandten wurde die Einweihung der neuen Räume vorgenommen. "Zweieinhalb Jahre harter Arbeit sind vergangen. Wenn ich gewusst hätte, was da auf mich zukommt - ob ich dann das gemacht hätte?", stellte der neue Gastronom Hellmuth Mantel eine eher rhetorisch gemeinte Frage. Natürlich habe es viele Probleme während des Baus gegeben - bis hin zu einem Tekturplan. "Aber es ist ohne Zweifel sehr schön geworden. Wenn man die Fortschritte sah, steigerte sich automatisch die Motivation."
Nach seinen Angaben ist der Name "Zum Johann" bewusst gewählt worden, denn der Urgroßvater und der Großvater hießen beide Johann. "Sie haben das Haus und die Scheune gebaut. Wir haben es weggerissen, aber sie sollten mit ihren Namen in Erinnerung bleiben", sagte Hellmuth Mantel.
Interessierter Beobachter
Diakon Joachim Stapf, der den kirchlichen Segen spendete, gestand ein, dass er die Entwicklung des Baus mitverfolgt habe. Er sei selbst 35 Jahre auf dem Bau tätig gewesen und deswegen interessiert. "Ich habe früher leidenschaftlich gerne Bruchsteine vermauert, die man hier in den gastronomischen Räumen auch sieht. Jetzt habe ich aber in meinem Beruf als Diakon mit lebendigen Steinen zu tun, die viel schwieriger zu händeln sind", räumte der Seelsorger ein
Die Boulderhalle umfasst 180 Quadratmeter Kletterfläche. Das Gastronomen-Ehepaar hat sich auf den Sport vorbereitet. "Der Körper wird trainiert, alle Muskeln, und denken muss man dabei auch noch", beschreibt Hellmuth Mantel das Bouldern.