Im Februar werden in der Flur Hecken und Bäume gestutzt. Der Rückschnitt dient dem Gehölz und sorgt für ein gesundes Wachstum. Die Stadt schneidet fünf bis sechs Meter breite Abschnitte frei, einen Kahlschlag gibt es nicht.
Bernhard Panzer Im Seebachgrund hatte sich kürzlich der Bund Naturschutz über einen "totalen Kahlschlag" von Hecken geärgert. Statt sie den Bestimmungen entsprechend zu pflegen, sei einfach abgeholzt worden, wurde behauptet.
Solcherlei Kritik setzt sich die Stadt Herzogenaurach nicht aus. Jetzt, im Februar, steht auch hier die Pflege der Hecken an, die zurückgeschnitten werden müssen. Die Gehölze werden "abschnittsweise auf Stock gesetzt", sagt Fritz Bayer vom städtischen Baubetriebshof. Das bedeutet, dass die Hecken bis auf den Boden gestutzt werden, allerdings nicht auf ihrer kompletten Länge, sondern immer in Abschnitten von etwas fünf bis sechs Metern Breite.
Beispiel Hammerbach
Ein gutes Beispiel tut sich in der Flur bei Hammerbach auf. Dort steht entlang eines Flurbereinigungsweges auf ein paar Hundert Metern Länge eine mit Bäumen durchsetzte Hecke. Diese weist nach dem Rückschnitt nun mehrere Lücken auf. Alle acht bis zehn Jahre reicht so ein Rückschnitt bis zum Boden, sagt Stadtgärtner Bayer. Wenn die Hecken nachgewachsen sind, kommen andere Abschnitte an die Reihe. So wird ein völliger Kahlschlag verhindert.
Die Hecken dienen als Windschutz und als Lebensraum für Vögel und andere Kleintiere. Wenn man sie schneidet, also verjüngt, dann wird ein dichter Strauchwuchs angeregt, berichtet die städtische Umweltbeauftragte Monika Preinl. Dieser regelmäßige Schnitt sei erforderlich, damit die Gehölze ihre vielfältigen Funktionen erfüllen können. Preinl schreibt in einer Pressemitteilung: "Nur in dicht gewachsenen Hecken finden Vögel und Kleintiere geeignete Brut- und Rückzugsräume und nur dichte Hecken bieten ausreichend Sichtschutz. Außerdem bereichern Hecken die Erholungslandschaft, verhindern Bodenerosion und bremsen den Wind."
Wenn man die Hecken nicht regelmäßig stutzt, würden sie vergreisen, ergänzt Fritz Bayer. Oben hätten sie dann einen grünen Bubikopf, unten aber würde nichts mehr wachsen. Bei entsprechender Pflege halten die "ein Menschenleben lang", sagt der Fachmann. Viele Hecken seien in der Zeit der Flurbereinigung in den 1960er Jahren gepflanzt worden.
Auch Bäume werden gestutzt
Der Großteil der Hecken wird, wie Preinl weiter berichtet, vom städtischen Baubetriebshof zurückgeschnitten. Darüber hinaus sind der Landschaftspflegeverband Mittelfranken sowie Herzogenauracher Landwirte mit der Heckenpflege beauftragt. Für letztere Maßnahmen gibt es außerdem Zuschüsse des Bayerischen Umweltministeriums und des Bezirks.
Ab kommender Woche werden auch viele städtische Bäume einem Pflegeschnitt unterzogen, so zum Beispiel in den Weihersbachanlagen, an der Hans-Maier-Straße und Erlanger Straße, auf den Freiflächen der städtischen Schulen sowie entlang der Aurach. Hierbei geht es vor allem darum, die Bäume sturm- und verkehrssicher zu machen. Das Totholz wird entfernt und, wo erforderlich, die Baumkronen etwas eingekürzt. Preinl: "Die Maßnahmen dienen dem Schutz und dem Erhalt der Bäume, denn nur gesunde Bäume können dem Klimawandel standhalten." Fällungen mehrerer Bäume oder sogar kleiner Alleeen, wie es in den vergangenen Jahren schon mal geschehen ist, sei heuer nicht nötig, sagt Fritz Bayer. Auch die stürmische Sabine habe diesbezüglich keine Spuren hinterlassen.