Mord in Beiersdorf: Über 100 Zeugen geladen

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Das Haus im Beiersdorfer Eichenweg: Hier wurde der 66-jährige Wolfgang R. am 12. Dezember 2013 getötet. Foto: CT-Archiv/Oliver Schmidt
Das Haus im Beiersdorfer Eichenweg: Hier wurde der 66-jährige Wolfgang R. am 12. Dezember 2013 getötet. Foto: CT-Archiv/Oliver Schmidt

von unserem Redaktionsmitglied ulrike Nauer Coburg — Knapp elf Monate, nachdem der 66-jährige Wolfgang R. in seinem Haus in Beiersdorf getötet wurde, beginnt am Mittwoch, 26. Novem...

von unserem Redaktionsmitglied ulrike Nauer

Coburg — Knapp elf Monate, nachdem der 66-jährige Wolfgang R. in seinem Haus in Beiersdorf getötet wurde, beginnt am Mittwoch, 26. November, am Coburger Landgericht der Prozess gegen seine mutmaßlichen Mörder. Angeklagt sind die Ehefrau des Opfers, ihr Ex-Mann sowie zwei Männer aus der Rocker-Szene, die sie zur Tat angestiftet haben soll.
Das Motiv für die Tat sieht die Staatsanwaltschaft zum einen darin, dass die Ehefrau, von der Wolfgang R. seit 2007 getrennt war, offenbar das Etablissement übernehmen wollte, in dem R. Zimmer an Prostituierte vermietete. Zwischen dem Opfer und seiner Ehefrau, Maria S., die in Coburg eine Gaststätte betrieb, soll es öfter Streit gegeben haben, weil Wolfgang R. behauptete, sein Geschäft laufe nicht mehr so gut und er könne ihr kein Geld mehr für die Gaststätte geben. Maria S. soll daraufhin gemeinsam mit den Angeklagten Peter G. und Paul K. beschlossen haben, ihren Ehemann zu töten, um das Bordell selbst übernehmen zu können. Daneben soll es Maria S. auch um eine Erbschaft von 20 000 Euro gegangen sein, auf die sie aus dem Testament von Wolfgang R. hoffte.
Weil ein erster Überfall am 11. Dezember 2013 gegen 19 Uhr scheiterte, fassten Maria S. und ihre mutmaßlichen Komplizen den Entschluss, Wolfgang R. später am Abend in seinem Haus in Beiersdorf zu töten.
Die 42-Jährige gab ihren Helfern die Schlüssel für das Anwesen im Eichenweg. Gegen 1 Uhr am 12. Dezember sollen die Männer dann das Haus betreten und Wolfgang R. in seinem Wohnzimmer überrascht haben. Sie schlugen und traten massiv auf ihr Opfer ein - insbesondere gegen den Kopf und den Oberkörper. Wolfgang R. erlitt so schwere Verletzungen, dass er daran kurz darauf starb.
Um ihre Tat zu vertuschen, sollen die Männer anschließend versucht haben, einen Einbruch vorzutäuschen. Um 4.58 Uhr rief Maria S. in der Einsatzzentrale der Polizei an.
Zum Prozess sind 109 Zeugen und fünf Sachverständige geladen. Angesetzt sind zunächst vier Verhandlungstermine: 26., 27. und 28. November sowie 9. Dezember jeweils ab 9 Uhr am Landgericht Coburg.