Mittelschulstandort in Gefahr?

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Wie geht es weiter mit der Schule in Zapfendorf? Die Standortfrage wird aktuell heiß diskutiert. Foto: Johannes Michel
Wie geht es weiter mit der Schule in Zapfendorf? Die Standortfrage wird aktuell heiß diskutiert. Foto: Johannes Michel
 

Im Schulverbund Oberes Maintal gibt es aktuell drei Mittelschulen. Wird eine weitere wegfallen? Diskutiert wurde zudem über die Entwicklung des Schulverbunds mit der Frage, ob die Mittelschule in Zapfendorf eine Zukunft hat.

Die Entwicklung des Schulverbundes Oberes Maintal, dem Baunach, Breitengüßbach, Rattelsdorf und Zapfendorf angehören, war Thema in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Bürgermeister Dittrich (AfZ) zeigte dazu Informationen aus einer Sitzung des Schulverbundes, für die Verbundkoordinator Rudolf Hennemann, Rektor der Schule Baunach, mehrere Entwicklungsszenarien ausgearbeitet hatte:

1. Jährliche Entscheidung mit Auflösung der schwächsten Klassen - das wären aktuell die 7. Klasse in Breitengüßbach und die 9. Klasse in Zapfendorf;

2. Auflösung des Mittelschulstandorts Zapfendorf - Rattelsdorfer Schüler, die bisher nach Zapfendorf kommen, müssten dann nach Baunach, Zapfendorfer Schüler nach Breitengüßbach gehen;

3. Beibehaltung von drei Standorten bis zur 6. Klasse, ab der 7. Klasse müssten Schüler pendeln.

"Wir müssen heute eine klare Aussage treffen, wie es aus unserer Sicht weitergehen soll. Von den genannten Varianten ist keine tragbar - unsere Schüler würden aus ihrem bisherigen Schulleben herausgerissen und müssten nach Breitengüßbach oder Baunach fahren. Und: Wir würden Fördermittel für die anstehende Sanierung des Schulgebäudes verlieren", erklärte Dittrich und forderte eine klare Positionierung des Gemeinderats.

Verwunderung im Rat

Einige Räte zeigten sich verwundert über die aktuelle Entwicklung. "Wir hatten uns über Jahre im Mittelschulverbund auf vier Standorte geeinigt. Der schwächste sollte aufgelöst werden, was mit Rattelsdorf bereits geschehen ist. Zapfendorf stand dabei nie zur Diskussion", meinte etwa Georg Ries (CSU). Das sah auch Gemeinderat Harald Hümmer (Wählergemeinschaft Oberleiterbach) so und ergänzte: "Bisher wurde immer Breitengüßbach als möglicher weiterer Standort genannt, der wegfallen könnte." Bürgermeister Dittrich informierte diesbezüglich, dass Breitengüßbach durch den Verband mit Kemmern auf mehr Schüler komme als Zapfendorf. Strittig waren die zugrunde liegenden Zahlen, die allerdings keine direkte Erwähnung fanden. Michael Vogel (Bürger-Vertretung Lauf) verwies auf mögliche steigende Schülerzahlen, die keine Berücksichtigung fanden.

Bei einer Gegenstimme votierte das Gremium dafür, ein Veto einzulegen, falls eine der von Verbundkoordinator Hennemann vorgestellten Varianten zum Zuge käme. Eine Entscheidung darüber fällt wohl am 22. Januar in einer Sitzung des Schulverbunds. Somit bekannte sich der Gemeinderat deutlich zur Achse Rattelsdorf/Zapfendorf.

Und wie stehen die Chancen zum Erhalt dieser Achse? Rattelsdorfs Bürgermeister Bruno Kellner (VU), mit dem unsere Redaktion sprach, meinte dazu: "Unsere Zusammenarbeit war immer gut und ich bin dafür, die Achse zu stärken und nach wie vor die Rattelsdorfer Schüler nach Zapfendorf zu schicken. Allerdings gibt es eine Voraussetzung: Momentan stehen mögliche Gastschulbeiträge im Raum, die Rattelsdorf eventuell an Zapfendorf zahlen soll. Diese schweben wie ein Damoklesschwert über der Achse. Wenn sie kommen sollten und Breitengüßbach im Gegenzug keine Beiträge erhebt, dann habe ich auch kein Problem damit, unsere Schüler in Breitengüßbach unterzubringen. Im Schulverbundsvertrag sind solche Gastschulbeiträge ohnehin nicht vorgesehen, da es hier um den Erhalt von Schulstandorten geht. Und ein Schulstandort sollte einer Gemeinde auch etwas wert sein."

Aktuell kein Thema

Bürgermeister Volker Dittrich hatte aufgrund der Nachfrage eines Gemeinderats in der Sitzung erwähnt, dass die Gastschulbeiträge "aktuell kein Thema" seien.

Für endgültige Entscheidungen über die Schulstandorte im Verbund ist ein Einvernehmen der Bürgermeisterin aus Breitengüßbach und der Bürgermeister aus Baunach, Rattelsdorf und Zapfendorf nötig. Außerdem spricht auch das Schulamt gehörig mit.