Im Schulverbund Oberes Maintal gibt es aktuell drei Mittelschulen. Wird eine weitere wegfallen? Diskutiert wurde zudem über die Entwicklung des Schulverbunds mit der Frage, ob die Mittelschule in Zapfendorf eine Zukunft hat.
Die Entwicklung des Schulverbundes Oberes Maintal, dem Baunach, Breitengüßbach, Rattelsdorf und Zapfendorf angehören, war Thema in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Bürgermeister Dittrich (AfZ) zeigte dazu Informationen aus einer Sitzung des Schulverbundes, für die Verbundkoordinator Rudolf Hennemann, Rektor der Schule Baunach, mehrere Entwicklungsszenarien ausgearbeitet hatte:
1. Jährliche Entscheidung mit Auflösung der schwächsten Klassen - das wären aktuell die 7. Klasse in Breitengüßbach und die 9. Klasse in Zapfendorf;
2. Auflösung des Mittelschulstandorts Zapfendorf - Rattelsdorfer Schüler, die bisher nach Zapfendorf kommen, müssten dann nach Baunach, Zapfendorfer Schüler nach Breitengüßbach gehen;
3. Beibehaltung von drei Standorten bis zur 6. Klasse, ab der 7. Klasse müssten Schüler pendeln.
"Wir müssen heute eine klare Aussage treffen, wie es aus unserer Sicht weitergehen soll. Von den genannten Varianten ist keine tragbar - unsere Schüler würden aus ihrem bisherigen Schulleben herausgerissen und müssten nach Breitengüßbach oder Baunach fahren. Und: Wir würden Fördermittel für die anstehende Sanierung des Schulgebäudes verlieren", erklärte Dittrich und forderte eine klare Positionierung des Gemeinderats.
Verwunderung im Rat
Einige Räte zeigten sich verwundert über die aktuelle Entwicklung. "Wir hatten uns über Jahre im Mittelschulverbund auf vier Standorte geeinigt. Der schwächste sollte aufgelöst werden, was mit Rattelsdorf bereits geschehen ist. Zapfendorf stand dabei nie zur Diskussion", meinte etwa Georg Ries (CSU). Das sah auch Gemeinderat Harald Hümmer (Wählergemeinschaft Oberleiterbach) so und ergänzte: "Bisher wurde immer Breitengüßbach als möglicher weiterer Standort genannt, der wegfallen könnte." Bürgermeister Dittrich informierte diesbezüglich, dass Breitengüßbach durch den Verband mit Kemmern auf mehr Schüler komme als Zapfendorf. Strittig waren die zugrunde liegenden Zahlen, die allerdings keine direkte Erwähnung fanden. Michael Vogel (Bürger-Vertretung Lauf) verwies auf mögliche steigende Schülerzahlen, die keine Berücksichtigung fanden.
Bei einer Gegenstimme votierte das Gremium dafür, ein Veto einzulegen, falls eine der von Verbundkoordinator Hennemann vorgestellten Varianten zum Zuge käme. Eine Entscheidung darüber fällt wohl am 22. Januar in einer Sitzung des Schulverbunds. Somit bekannte sich der Gemeinderat deutlich zur Achse Rattelsdorf/Zapfendorf.