Herbert Steiner machte beim Fotoclub Michelau das "Bild des Monats Juli". Birgit Kirster und Reinhold Hopf belegten gemeinsam den zweiten Platz.
Bunt gemischt waren die Aufnahmen, die beim Fotoclub Michelau für den Wettbewerb "Bild des Monats Juli" eingereicht wurden. Schließlich stand ein "freies Thema" auf dem Terminplan, bei dem jeder Fotograf seine besten Bilder ohne Vorgaben vorzeigen konnte. Die Palette der Aufnahmen reichte von extremen Makro-Aufnahmen, über Action- und die Tropfenfotografie bis hin zu Porträt- und Naturaufnahmen.
Mit einem Naturdokument, der Fütterung eines Rotschwänzchens durch den Altvogel, belegte Herbert Steiner den ersten Platz. Solche Aufnahmen gelingen nur, wenn sich freilebende Vögel nicht gestört fühlen, und sie setzen ein Tele-Objektiv und ein ruhiges Vorgehen des Fotografen voraus.
Herbert Steiner hatte für sein Bild ein 400-Millimeter-Tele-Objektiv verwendet, das in seiner Wirkung einem achtfach vergrößernden Fernglas entspricht. Dank der kurzen Belichtungszeit von weniger als einer Tausendstelsekunde bestand keine Gefahr, die Aufnahme zu verwackeln. Dazu musste aber die Empfindlichkeit der Kamera hoch (800 ASA) und die Blende weit offen gehalten werden. Solche Aufnahmen zeigen, dass man sich eben nicht auf die Vollautomatik der Kamera verlassen darf, sondern als ambitionierter Fotograf eingreifen sollte.
Porträt einer Achtzigjährigen
Technisch weniger anspruchsvoll war die Aufnahme, mit der Birgit Kirster den zweiten Platz belegte. Sie hatte das Porträt der achtzigjährigen Elisabeth (so lautete auch der Bildtitel) formatfüllend ins Bild gesetzt. Das hohe Alter hatte in den Falten des Gesichts seine Spuren hinterlassen. Um Vordergrund (Augen) und Hintergrund (Kopftuch) optisch zu trennen, war der Hintergrund mit einem Weichzeichner am Computer nachbearbeitet worden.
In einer echten Makro-Aufnahme (der Abbildungsmaßstab liegt da mindestens bei 1:1) präsentierte Reinhold Hopf sein Porträt einer Stubenfliege, "Mücke, ganz groß" (ebenfalls Platz 2). Die Herausforderung bei derart extremen Nahaufnahmen ist die geringe Tiefenschärfe, die im Bereich von weniger als einem Millimeter liegt.
Wenn bei einem solchen Foto jedoch die großen Facettenaugen von vorn bis hinten scharf sind, dann gelingt das im Zeitalter der Digitalfotografie mit Hilfe des Fokus-Stacking, wörtlich übersetzt: "Fokus-Stapelung". Das fertige Bild wird bei der Bildbearbeitung aus mehreren Einzelaufnahmen mit einer unterschiedlichen Schärfenlage zusammengesetzt. Das setzt ein entsprechendes Stacking-Programm und eine gute Rechenleistung des Computers voraus. Mit einer lebenden Fliege ist das nicht zu machen, da sich das Objekt nicht bewegen darf. Früher, im Zeitalter der analogen Fotografie, konnte man von dieser neuen Technik nur träumen.
Den dritten Platz belegte Klaus Gagel mit einer Actionaufnahme: Ein Quad rast durch eine brennende Holzwand. Das Bild entstand bei einer Show mit Monstertrucks auf dem Schützenfestplatz in Lichtenfels.