entwicklung Der Kronacher Bau- und Stadtentwicklungsausschuss stimmt einigen Bauanträgen zu, die Stadtplaner Daniel Gerber nicht in allen Punkten begeistern.
von unserem Mitarbeiter
karl-heinz Hofmann
Kronach — Der Ausschuss für Bau- und Stadtentwicklung der Stadt Kronach gab in seiner Sitzung am Donnerstag grünes Licht für mehrere Bauvorhaben. Es sind auch wieder Bauanträge dabei, die aus aus Sicht des Stadtplaners Daniel Gerber als grenzwertig anzusehen sind. Ihnen wird aber letztlich mit Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplanes das gemeindliche Einvernehmen erteilt.
Einen Anbau an ein bestehendes Wohn- und Geschäftshaus in der Nikolaus-Zitter-Straße sowie der Sanierung des bestehenden Wohn- und Geschäftshauses im unmittelbaren Umfeld der ehemaligen Synagoge hätte der Stadtplaner aus Sicht der Verwaltung eigentlich nicht akzeptiert.
Zwar sei es begrüßenswert, wenn sich in der Innenstadt was tut, sagte er. Doch insbesondere durch die dreigeschossige Bauweise mit Rücksprung im Dachgeschoss-Bereich und vorgesetzter Dachterrasse in Verbindung mit einem flachen Walmdach mit Blecheindeckung würde die das Straßenbild der Johann-Nikolaus-Zitter-Straße prägende Bauweise verlassen.
Winfried Lebok (CSU) meinte, man könne dieser Bauweise zustimmen. Wolfgang Hümmer (CSU) sah die vorliegende Planung als gelungenes Pendant zu anderen Gebäuden in diesem Bereich. Karl H. Fick meinte, es sei im Interesse des Stadtrates, dass etwas in der Innenstadt gemacht werde. Dabei sei besonders das Ziel der Sanierung zu begrüßen, nicht dass noch mehr versiegelt wird. Daher sollte man dem Antrag zustimmen.
Auch Bernd Liebhardt (CSU) und Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) sahen die Planung als nicht störend im Stadtbild an, zumal das Gebäude auch etwas zurückgesetzt ist. Von einem guten Entwurf sprach auch Tino Vetter (FW), allerdings sei das Flachdachsehr grenzwertig.
Im Flachdach sah auch Stadtplaner Gerber einen Bezugsfall, der die Bauausschussmitglieder früher oder später einmal einholen könne. Schließlich wurde der Planung bei einer Gegenstimme von Angela Degen Madaus (FL) genehmigt, mit der Empfehlung, die Planung des zweiten Obergeschosses zu überarbeiten. Die das Straßenbild prägenden Gegebenheiten (Bauweise Erdgeschoss, Obergeschoss, Dachgeschoss, Traufhöhe, steilere Dachneigung, Ziegelabdeckung) sollten übernommen werden.
Zum Neubau von Büro und Praxisräumen sowie einer Wohnung mit Stellplätzen, Nähe Kühnlenzhof, wurde das gemeindliche Einvernehmen einmütig erteilt. Dem Gremium lag hierfür schon einmal ein Antrag auf Vorbescheid vor, der damals mit Anregungen und Änderungswünschen zurückgegeben wurde.
Konstruktive Lösung Dass es nun zum Einvernehmen kommen konnte, lag laut Wolfgang Hümmer an der Kompromissbereitschaft des Bauherrn. Verwaltung und Bauherr hätten Gespräche geführt, die schließlich zu dieser konstruktiven Lösung führten. Dies sah auch Hans Simon (SPD) so. "Es ist erfreulich, wenn sich im Kühnlenzhof etwas tut."
Der Bürgermeister freute sich über diese innerstädtische Entwicklung und verwies gleich darauf, dass die Straßen in dem Bereich stark sanierungsbedürftig sind. Die innerstädtische Entwicklung sei Aufgabe der Stadt, deshalb werde man auch die Zufahrtswege in Ordnung bringen müssen, meinte das Stadtoberhaupt.
Karl H. Fick ergänzte, solche Bauanträge wie beim Kühnlenzhof oder in der Nikolaus- Zitter- Straße machten Freude, weil es auch Bauherren gebe, die in der Innenstadt bestehende Gebäude sanierten und sich dabei auch kompromissbereit gegenüber den Vorschlägen von Stadtplaner Daniel Gerber zeigten.
Einem Antrag auf Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage in der Lorenz- Kaim-Straße wurde zugestimmt.
Weitere Bauvorhaben, denen das gemeindliche Einvernehmen erteilt wurde: Neubau einer Doppelgarage, Nikolaus- Schmidt-Straße. Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Pkw-Garagen und Carport, Judengraben in Gehülz.