von unserem Mitarbeiter Gerhard Schmidt Rügheim — Das Therese-Stählin-Haus (TSH) in der Zeilbergsiedlung in Maroldsweisach ist das Aushängeschild des Diakonischen Werkes (DW) Haßbe...
von unserem Mitarbeiter Gerhard Schmidt
Rügheim — Das Therese-Stählin-Haus (TSH) in der Zeilbergsiedlung in Maroldsweisach ist das Aushängeschild des Diakonischen Werkes (DW) Haßberge, das auch im Mittelpunkt der Jahresversammlung im Martin-Luther-Haus in Rügheim stand. Als Sozialstation in den 90er-Jahren errichtet wurde die Anlage später erweitert und hat heute auch stationäre Patienten und Tagespflege. Die Geschäftsstelle befindet sich in der ehemaligen Post und hat ein breites Spektrum an Angeboten.
Erster Vorsitzender Dekan Jürgen Blechschmidt und sein geschäftsführender Stellvertreter, Pfarrer Wolfgang Scheidel aus Ditterswind, blickten auf das vergangenen Jahr zurück, in dessen Mittelpunkt für das DW die Erweiterung des Therese-Stählin-Hauses stand.
In der Sozialstation werden demnach zur Zeit 18 Pflegefachkräfte, eine Pflegehelferin, eine Auszubildende, drei
Betreuungsassistentinnen und fünf Hauswirtschafterinnen beschäftigt. Die Patienten werden unter der Woche bei neun Frühtouren und drei Abendtouren versorgt, am Wochenende sind es sieben Früh- und drei Abendtouren. Bei der Prüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen erhielt das DW die Note 1.0. Pro Woche werden im Gemeindegebiet von Maroldsweisach 58 frisch zubereitete Essen ausgeteilt.
Im Therese-Stählin-Haus werden zwölf stationäre, bzw. Kurzzeitpflegeplätze angeboten. Zusätzlich sind vier Plätze in der Tagespflege vorhanden. Dort sind zwölf Pflegefachkräfte, zwei Pflegehelferinnen, fünf hauswirtschaftliche Kräfte, drei Betreuungsassistentinnen, eine Auszubildende und drei Kräfte im Fahrdienst. Bei der Prüfung wurde dort die Note 1,2 vergeben.
Umfangreiches Angebot In der kirchlichen allgemeinen Sozialarbeit (KASA) werden ebenfalls Dienste abgedeckt bzw. angeboten. Die Beratung der KASA nahmen im vergangenen Jahr 123 Personen in Anspruch. Sie reichte von der Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen, über die Vermittlung schneller finanzieller Hilfeleistungen bis hin zur praktischen Versorgung. Die Vermittlung von Mutter-Kind-Kuren, die Mitorganisation der mobilen Tafel Ebern, die Begleitung des F.I.T.-Projektes Ebern (Förderung.Integration.Teilhabe), die offene Behindertenarbeit, die Fachstelle für pflegende Angehörige, sowie der Betreuungsverein, der 33 rechtliche Betreuungen führt, gehören dazu.
Das DW musste vergangenes Jahr 26 815 Euro an Defizit verbuchen und schloss damit im zweiten Jahr in Folge mit einem Minus ab, betonte Pfarrer Scheidel.
Das TSH sei mit seinen maximal 16 Plätzen grundsätzlich nicht kostendeckend zu betreiben. In der Vergangenheit habe man die Defizite durch die Erträge der Sozialstation, Spenden und Umlageerträge der Kirchengemeinden ausgleichen können. Zudem habe der Landkreis Haßberge, wie die benachbarten Landkreise, bis 2012 eine sogenannte Investitionskostenzulage an die Träger der Sozialstationen gezahlt, um die Versorgung mit ambulanter Krankenpflege flächendeckend sicher zu stellen.
Im Gegensatz zu den Nachbarlandkreisen, die diese Förderung weiterhin zahlen, habe man hier aber beschlossen, diese Förderung einzustellen.
Preise wurden angepasst Wie Scheidel erklärte, habe das DW diesen Ausfall nicht umgehend auf die Patienten umgelegt, um deren Budgets zu schonen.
Erst ab September 2014 habe man die Leistungsentgelte der Sozialstation entsprechend angepasst, was erwartungsgemäß nicht zur Freude der Patienten beigetragen, aber die Ertragssituation verbessert habe.
Wenn die laufende Erweiterung des TSH um zusätzliche sechs Plätze abgeschlossen sei, lasse sich das Defizit in Grenzen halten, meinte Scheidel. Der Spatenstich für den Anbau erfolgte am 30. Juni, das Richtfest ist am 5. August um 15 Uhr. Bezugsfertig soll der Anbau noch in diesem Jahr sein.