Raumnot Die Planungsgenehmigung für den Erweiterungsbau des Staatsarchivs ist durch. Ludwig Spaenle sorgt für Erleichterung.
von unserem Redaktionsmitglied
Anna Lienhardt
Bamberg — Endlich. Lange wartet er schon auf mehr Platz für all die Akten - Stefan Nöth, Direktor des Staatsarchivs Bamberg. Als Ludwig Spaenle (CSU), Bayerischer Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst in Bamberg zu Besuch war, brachte er die frohe Kunde mit: Der Erweiterungsbau des Staatsarchivs im Hain darf geplant werden.
Rund 8,8 Millionen Euro lässt sich der Freistaat das Gebäude kosten. Eine Millionen Euro sind bereits im Haushalt von 2014 integriert. Sie seien für die Planung gedacht, wie Ludwig Unger, Pressesprecher des Wissenschaftsministeriums, erläutert. Alle weiteren Schritte seien dann im Haushalt 2015/2016 vorgesehen. Doch warum braucht das Staatsarchiv überhaupt mehr Platz? In den bestehenden Räumlichkeiten können 16 Regalkilometer untergebracht werden.
Das heißt: Würde man alle Dokumente aneinanderreihen, käme man auf eine Länge von 16 Kilometern. Die sind allerdings längst überschritten. "Aktuell haben wir 23", sagt Hausherr Nöth. Deswegen sind Teile der Akten ausgelagert. Einige Unterlagen beherbergt das Staatsarchiv in Coburg, einige lagern in Räumlichkeiten, die in Debring angemietet sind.
"Da sich die Depots außerhalb befinden, müssen unsere Besucher teilweise eine Woche auf eine Akte warten", bemerkt Archivrätin Hannah Hien. Normalerweise würde man sein Dokument noch am gleichen Tag erhalten.
19 laufende Kilometer Der geplante Erweiterungsbau soll auf eine Fläche von rund 4000 Quadratmetern Platz für satte 19 000 Regalmeter - also 19 laufende Kilometer - bieten.
Nöth hofft, dass nach einem zügigen Architektenwettbewerb in zwei bis drei Jahren der Neubau auf der Archiv-Wiese an der Schützenstraße steht.
Dann ist wieder Platz für Akten, das "historische Gedächtnis unseres Landes", wie Minister Spaenle während seines Besuchs in Bamberg sagte und anmerkte, dass er selbst Geschichte studiert habe. Bei ihm hatten sich die Bamberger CSU-Abgeordneten Melanie Huml und Heinrich Rudrof auf Wunsch von Staatsarchiv-Direktor Nöth für einen Neubau eingesetzt.