Sie waren schon lange vor dem Tribute-Boom in vielen Ländern aktiv, angeblich war eines der beiden Kulmbacher Konzerte am Dienstagabend im Rahmen der Plassenburg-Open-Airs sogar der 500. Auftritt in der Bandgeschichte. Die deutsche Gruppe "Echoes" ist nicht nur eine der ersten "Pink Floyd"-Tribute-Bands überhaupt, sondern eine der meistgebuchten weltweit.

Leider spielte das Wetter nicht mit. Bereits während des dritten Songs fielen die ersten Tropfen und zumindest im ersten Teil wurde es dann überhaupt nicht mehr trocken. Natürlich tat das der Stimmung Abbruch. Regencapes wurden ausgepackt und angezogen, Schirme aufgespannt, nicht wenige Zuschauer suchten Schutz unter den Arkaden. Die Band zog ihr ohnehin stark gestrafftes Programm durch, die Stimmung blieb über weite Teile auf der Strecke.

Erinnerung an Giganten

Dabei stand die gigantische Rockband "Pink Floyd" um Roger Waters und David Gilmour einst für gigantische Liveshows, irgendjemand hatte damals immer das Album "Dark Side of the Moon" von 1973 und/oder das Konzeptalbum "The Wall" von 1979 im Plattenschrank stehen. Man musste kein Fan sein, um mit dieser Musik groß zu werden.

Die Band "Echoes" tritt seit mittlerweile über 25 Jahren an, das legendäre Erbe dieser britischen Kultband weiterzutragen. Und das nicht nur irgendwie, sondern perfekt umgesetzt und höchst emotional gespielt - von "Shine on you crazy little Diamant" über "Wish you were here" und "The Wall" bis hin zu "Money" als Zugabe.

Immer wieder werden dabei auch Stücke aus der zweiten Reihe präsentiert. "Set the Controls fort he Heart oft he Sun" ist so ein Song aus dem zweiten "Pink Floyd"-Album von 1968, den die Band wieder ausgegraben hat und den sie zum ersten Mal vor Publikum präsentierte. "Echoes" zeigt, dass die Kompositionen von "Pink Floyd" viel mehr sind als eingängige Pop- und Rock-Songs. Sie sind zeitlose Musik, die ihren ganz besonderen Platz hat und die heute noch genauso faszinierend und aktuell ist wie zur Zeit ihrer Entstehung.

Wohin würde die Musik von "Pink Floyd", der 1965 gegründeten Band, besser passen als in den Schönen Hof der Plassenburg? Magische Klanggebäude mit einzigartiger musikalischer Ästhetik, immer etwas ätherisch, viel instrumental mit ungewöhnlichen Soundeffekten, ans Klassische erinnernd und vor allem gegen heute weit verbreitete schnelllebige Hörgewohnheiten. Da dauert ein Song schon mal zehn bis 15 Minuten.

Stimmgewaltige Background-Sängerin

Das alles ist "Pink Floyd", und das ist auch die Band "Echoes" mit Oliver Hartmann, Martin Hofmann, Steffen Maier, Paul Ahrens, Michael Unger und Carolin Riehemann als stimmgewaltige Background-Sängerin. Alle Bandmitglieder sind wahre Multi-Instrumentalisten, echte Könner, Vollblutmusiker, die jeden einzelnen Klang mit Hingabe zelebrieren und sphärisch dicht umsetzen.

Ein wenig auf der Strecke blieb der visuelle Aspekt. Nachdem die erste von zwei Shows bereits um 18 Uhr startete und damit komplett bei Tageslicht stattfand, konnten Lichtdesign und Videoprojektionen ihre Wirkung nicht so erzielen wie geplant. Letztlich aber ging es vor allem um die Musik, und der konnten weder Regen noch die ungünstigen Rahmenbedingungen etwas anhaben.