Im Gemeindeteil von Breitbrunn gab es rege Diskussionen. Wie geht es mit den geplanten "Sandsteinwelten" weiter?
Groß war die Themenpalette, die die Lußberger bei der Bürgerversammlung im Feuerwehrhaus ansprachen. Sie reichte von der Forderung nach einem Baugebiet über die Pflege der Grünanlagen entlang des Lautergrundbaches bis hin zu der Meinung, dass man auf das Projekt Sandsteinwelten in jetziger Zeit verzichten sollte.
Bürgermeisterin Ruth Frank betonte, dass sie mit den Bürgern ins Gespräch kommen wolle. Ein Bürger erinnerte gleich an die letzte Bürgerversammlung, in der es etwas Streit wegen eines neuen Baugebietes gegeben habe. "Wo gebaut wird, geht es aufwärts, und ohne Baugebiete geht es rückwärts", sagte er.
Dabei ging der Blick auf die anderen Gemeindeteile. "Breitbrunn hat sich inzwischen verdoppelt und selbst in Kottendorf gibt es ein größeres Baugebiet, aber nicht in Lußberg."
"Hättet ihr gerne ein Baugebiet?", fragte Bürgermeisterin Ruth Frank. "Rückwärts geht es dabei nicht unbedingt. Aber wenn wir uns entwickeln wollen, ist diese Frage berechtigt. Wir haben auch Nachfragen und Bedarf. Nur stellt sich die Frage, an welchem Standort das in Lußberg geschehen soll. Hier gibt es nicht so viele Möglichkeiten."
Aus den Reihen der Bürger kamen Vorschläge: von Breitbrunn kommend rechts und links der Straße oder oberhalb des Friedhofs, wo die Gemeinde sogar ein Grundstück habe.
Die Bürgermeisterin versprach nachzuhaken und zu schauen, ob es eine Möglichkeit gebe. "Mir ist auf jeden Fall klar geworden, dass ihr euch entwickeln wollt, und dann muss eine Möglichkeit geschaffen werden. Dabei sollte man auch an Leerstände denken, aber da gibt es ja nicht viele." Auf jeden Fall sieht auch sie oberhalb des Friedhofs eine Möglichkeit, wo man bauen könnte.
Auch die Grünanlage und der Fußweg entlang des Lauterbaches waren ein Thema. Bürger erinnerten daran, dass der einmal durch den gesamten Ort geschaffene Spazierweg immer mehr zuwachse und der Weg für Kinder nicht mehr einfach zu nutzen sei. "Nur einmal mähen jährlich genügt einfach nicht", hieß es. Auch die Holzbrücke sehe böse aus und sei in einem Zustand, der geändert werden müsse, wurde gefordert. Bürgermeisterin Frank versprach, mit dem Gemeinderat eine Begehung zu machen und die Priorität für diesen Bereich entlang des Bachs höher zu setzen.
Zu dem Museum "Fränkische Sandsteinwelten", das in Breitbrunn entstehen soll, erinnerte ein Bürger an den Beschluss des früheren Gemeinderates, dass der Zuschuss der Gemeinde Breitbrunn dazu auf 100 000 Euro begrenzt wurde. "Die Gemeinde soll aber jetzt das Doppelte und Dreifache bei 300 000 Euro zahlen. Könnte man das Geld nicht besser anlegen und für andere Sachen in der Gemeinde einsetzen? Auf das Prestigeobjekt sollte man in der jetzigen Zeit verzichten."
Bürgermeisterin Ruth Frank gestand, dass das eine schwierige Entscheidung sei. Man müsse sich das gut überlegen und der Gemeinderat müsse demnächst entscheiden, ob er in die nächste Phase gehen wolle. Sie zeigte sich dankbar für Bürgermeinungen. Auf jeden Fall sollte das Projekt nach ihrer Meinung nicht so viel kosten, aber man habe nun weitere Positionen einrechnen müssen wie ausstehende Spendengelder, die Steigerung der Baukosten, die Forderung nach einer Bushaltestelle, und hier sei die Förderung nicht abgeklärt. Wenn man aber jetzt nicht baue, gingen auch 600 000 Euro an Fördergeldern verloren (bei derzeitigen Planungskosten von 1 011 500 Euro), sagte sie.
Auch Kanal und Wasser waren Themen. Schon am Montag findet die Sitzung des Zweckverbands Veitensteingruppe statt, deren Vorsitzende die Bürgermeisterin ist. "In der Sitzung wird es auf jeden Fall auf eine Erhöhung der Wassergebühren hinauslaufen. Wir sind angehalten, kostenrechnende Einrichtungen entsprechend zu kalkulieren. Nach einer Kalkulation ist der aktuelle Preis auf jeden Fall nicht haltbar."
Bei der Abwasserbeseitigung mit dem Anschluss von Lußberg an die Kläranlage der Gemeinde Lauter ist laut Bürgermeisterin noch nichts spruchreif. "Auf jeden Fall will die Gemeinde Lauter ihre Kläranlage ertüchtigen. Was das für uns bedeutet, ist noch nicht klar."
Breitbandausbau
Aus der Runde heraus wurde eine WLAN-Grundausstattung fürs Feuerwehrhaus gewünscht. Bürgermeisterin Frank informierte dazu, dass derzeit in der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Ebelsbach eine Markterkundung laufe, wie viele Anschlüsse gewollt seien. Ziel sei es, jeden Interessenten anzuschließen. In Zeiten von Homeschooling und Homeoffice sei dies nötig.
Als Probleme wurden auch die Parksituation am alten Schulhaus und an der Haltestelle sowie auf dem Wanderparkplatz "Zum Veitenstein" benannt. Bürgermeisterin Frank bat darum, den Gehweg und Platz vor der Bushaltestelle freizuhalten. Beim Parkplatz Richtung Veitenstein gehe es auf keinen Fall an, dass das Areal privat zugeparkt werde und damit für Gäste und Wanderer keine Möglichkeit zum Parken gegeben sei.