Mit Akrobatik, explosiven Experimenten und gutem Essen feierten Schüler, Lehrer und Ehemalige den Ehrentag "ihrer" Realschule Neustadt.
Daniela Pondelicek
Statt Schulheften und Stiften liegen am Samstagnachmittag andere Dinge auf den Tischen des Biologiesaals in der Realschule Neustadt: Zum 60-jährigen Bestehen der Realschule hat die Klasse 8a im Biologiesaal einen Sinnesparcours vorbereitet. Das ist nur eine der vielen verschiedenen Aktionen, die die Schüler anlässlich des Jubiläums auf die Beine gestellt haben. Ob selbstgemachter Schleim, explosive Chemie-Experimente, waghalsige Akrobatik oder ein Wettbewerb im Zwiebelschneiden: Die Schüler zeigten in einer Vielzahl an Aktionen ihr Engagement für die Schule.
Die Sinne geraten durcheinander
Julia Stadter, Schülerin der 8a, betreut eine Station des Sinnesparcours. Bei der 13-Jährigen geht es um das Schmecken: Bei ihr dürfen drei verschiedenfarbige Joghurts verköstigt werden. "Viele sagen, der Geschmack wäre bei jedem der unterschiedlichen Joghurts anders - dabei ist es jeweils derselbe Joghurt, der mit geschmacksneutraler Lebensmittelfarbe vermischt wurde", erklärt sie.
Ihr Biolehrer habe die Versuche vorgeschlagen. "Wir haben die Stationen dann präpariert und gestern getestet, ob alles klappt", erzählt sie. Sie freut sich über das Jubiläum der Schule, denn ihr gefällt es hier: "Hier macht mir das Lernen total Spaß, weil wir lustige Lehrer haben", erzählt sie.
Auch Leon Scheler aus der 8b fühlt sich wohl an der Realschule. "Ich mag unsere Lehrer und wie sie den Unterricht gestalten", sagt er. Er und seine Klassenkameraden haben eine professionelle Fotostation vorbereitet.
Miriam Kienert aus der 7a hat für ihr Projekt Plakate gebastelt. Zusammen mit ihrer Klasse stellt sie das Fach Haushalt und Ernährung vor. "Wir machen ein Zwiebelwettschneiden - dabei gilt es, eine Zwiebel innerhalb von einer halben Minute in Würfel zu schneiden", erklärt sie. An der Realschule gefällt ihr einfach alles: "Auch der IT-Unterricht macht mir sehr viel Spaß!"
Das Jubiläum der Realschule zieht allerdings auch ehemalige Schüler an. Franziska Jarausch hat im Jahr 2015 ihre Mittlere Reife an der Realschule Neustadt gemacht und macht nun ihr Fachabitur an der Fachoberschule Coburg. "Ich wollte sehen, wie es meiner alten Schule so geht", sagt sie. Für sie fühle es sich schön an, wieder in die Realschule zurückzukehren. "Es freut mich, die alten Lehrer wiederzusehen", sagt sie. Außerdem gefalle es ihr, an den Aktionen der Klassen teilzunehmen. "Früher haben wir selbst beim ,Tag der offenen Tür‘ oder dem Weihnachtsbasar mitgeholfen, nun können wir sehen, was die Schüler auf die Beine gestellt haben", sagt sie. Sie vermisse die Zeit an der Realschule. "Die Schule war gut organisiert, das hat mir immer sehr gefallen", erklärt sie.
Lea Jung hat Franziska Jarausch zum Jubiläum der Realschule begleitet. "Wenn ich hier durch die Schule gehe, dann kommen viele Erinnerungen an meine Schulzeit hoch", erzählt sie. Doch das fühle sich sehr gut an. "Ich erinnere mich gerne an meine Schulzeit zurück, vor allen Dingen an meine Zeit in der Theatergruppe und an die Events, bei denen ich mithelfen durfte", sagt sie. Auch sie wünsche sich manchmal die Schulzeit an der Realschule zurück: "Im Berufsleben laufen viele Dinge völlig anders, da war es an der Schule schöner."
Auch Lena Stegner hat hier 2015 ihre Mittlere Reife abgelegt und macht jetzt ihr Abi an einer anderen Schule. "Hier hat es mir aber immer besser gefallen - das Klima zwischen Lehrern und Mitschülern ist hier viel entspannter", schwärmt sie.