Die Universitäten Bayreuth und Pilsen sowie der Landkreis Kulmbach wollen beim Thema Migration eng zusammenarbeiten.
Die Flüchtlingskrise lässt sich auf Dauer nur bewältigen, wenn eine gemeinsame europäische Lösung gefunden wird. Eine Meinung, die nicht nur Bundeskanzlerin Angela Merkel vehement vertritt.
Die Europäische Union stellt aus dem Fonds für regionale Entwicklung für alle Programme, die die territoriale Zusammenarbeit stärken sollen, insgesamt 8,9 Milliarden Euro zur Verfügung. Davon entfallen 6,6 Milliarden Euro auf die grenzübergreifende Zusammenarbeit, dem Freistaat Bayern und der Tschechischen Republik stehen für Kooperationen 103,4 Millionen Euro zur Verfügung.
Unterschiedliche Ausgangslage
Ein konkretes Projekt beschäftigt sich mit dem Themenkomplex Migration und Integration. Es ist mit 420 000 Euro unterfüttert und wird von den Universitäten Bayreuth und Pilsen vorangetrieben. Die Bildungskoordinatoren des Landkreises Kulmbach, Peter Müller und Souzan Nicholson, haben im Landratsamt mit Nicolai Teufel und Fabian Liedl von der Uni Bayreuth dieses Projekt vorgestellt. An zwei Tagen trafen sich Akteure aus Kulmbach und Pilsen, um gemeinsam über über eine Problemlösung zu sprechen.
Die Ausgangssituation ist sehr unterschiedlich. Denn in ganz Tschechien sind nicht einmal so viele Flüchtlinge untergebracht wie im Landkreis Kulmbach allein. Der östliche Nachbar hat eher ein Problem mit Arbeitsmigranten als mit Menschen, die vor Krieg, Unruhen oder Hunger und Armut geflohen sind.
Hilfsprogramme und Angebote werden in Tschechien vorwiegend vom Zentrum für Integration oder von Firmen getragen. Im Landkreis Kulmbach arbeiten soziale Organisationen eng mit ehrenamtlich Tätigen zusammen. Zahlreiche private Initiativen sind entstanden. Der Fokus liegt auf dem Ehrenamt. Koordiniert werden soll alles von den Bildungskoordinatoren des Landkreises.
Ziele der Kooperation sind eine Stärkung der grenzübergreifenden Koordination und das Hervorheben von "Best Practice"-Beispielen.
Die Gummi-Stiftung setze Sprachpaten ein, erläuterte Elsbeth Oberhammer. "Außerdem gibt es das Projekt ,Brückenbauer', das den Neuzugewanderten hift, sich in Deutschland zurechtzufinden."