Die Sanierungsmaßnahmen an der Windheimer St.-Nikolaus-Pfarrkirche sind nahezu abgeschlossen. Im Zuge dieser Baumaßnahme wurde auch der über 300 Jahre alte Hochalter erneuert. Eine Person hat einen wesentlichen Anteil daran.
Veronika Schadeck Wenn nun zur Wiedereinweihung am 29. März der Erzbischof Ludwig Schick den Segen in der "Pfarrkirche" spendet, werden ihn so manche Heiligenfiguren wie Kaiser Heinrich und Kunigunde in neuem Glanz willkommen heißen. "Der Hochaltar mit seinem Seitenaltären ist ein Kulturgut, auf das nicht nur die Windheimer stolz sein können", betont Stefan Löffler. Er hat die Altäre der St.-Nikolaus-Pfarrkirche in den vergangenen Wochen restauriert.
"Im Großen und Ganzen waren die Altäre in einem guten Zustand", sagt er. Allerdings entstanden im Laufe der Zeit einige Schäden, einige Bildtafeln waren vergilbt. Im Gespräch geht der Restaurator, der vom Landesamt für Denkmalpflege anerkannt ist, auf die Details ein. Um die Strahlkraft der Farben wieder herzustellen, wurde die Malschicht vom Schmutz befreit. Mit Vorsicht seien die Altäre und die Skulpturen entstaubt worden. Die Bemalung, die sich mancherorts löste, wurde neu fixiert. Alles, was an Gold an den Altären zu sehen ist, sei polimentvergoldet, erklärt Stefan Löffler. Das bedeutet, dass es Glanzvergoldungen seien, an denen kein Überzug vorhanden ist. "Wenn man da mit einem feuchten Lappen rangeht, ist das Gold weg." Deshalb habe er die Altäre überwiegend trocken und mit einem Naturleder und einem speziellen Reinigungsschwämmchen gereinigt. Anschließend wurde nachvergoldet, das Blattgold aufgelegt und mit Achatedelstein poliert.
Jede Figur ist besonders
Während Löffler berichtet, befestigt er gefährdete Partien und Fehlstellungen in den Marmorfassungen. Sukzessive prüft er, ob Fehlstellungen in den Gesichtern der Figuren vorhanden sind und ob alle Statuen noch fest sitzen. Dort, wo es notwendig ist, hat Stefan Löffler beschädigte Stellen mit Vergoldungen ausgebessert. "Jede Figur hat ihre Besonderheiten", betont er.
Stefan Löffler ist anerkannter Restaurator beim Amt für Denkmalschutz. Der gelernte Maler hat Anfang der 1990er Jahre seine Leidenschaft für alte Techniken, für das Vergolden mit echtem Blattgold, entdeckt. "Ich hatte das Glück, gute Lehrmeister zu haben", verdeutlicht Stefan Löffler.
Voller Stolz
Für ihn ist sein Berufsalltag nicht nur ein Job, sondern eine Berufung. Ihn mache es stolz, derartig geschichtsträchtige Kunstwerke wieder zum Strahlen zu bringen. Für ihn hat die Windheimer Pfarrkirche eine besondere Bedeutung. Seine Eltern schlossen dort im Jahre 1949 die Ehe. Durch seine Arbeit habe er auch einen anderen Bezug zur Kirche und zum Glauben. Während andere im Berufsalltag Hektik verspüren, erlebe er oft während seiner Arbeit eine innere Zufriedenheit. "Ich freue mich immer, wenn ich das Alte für die Nachwelt erhalten kann."
Der barocke Hochalter in der Windheimer Kirche wurde im Jahre 1718 gebaut. Schon beim Betreten der Pfarrkirche, die unter Denkmalschutz steht, fallen einem sofort die kunsthistorischen Merkmale ins Auge. Eines davon ist das Gemälde des heiligen Nikolaus. Über dem Bildnis thronen Gottvater, Gottsohn und Gott Heiliger Geist. Der Hochaltar und die Seitenaltäre sind aus marmoriertem Holz mit vielen Bildern und Figuren. Zwischen und neben den Säulen befinden sich die golden gefassten Holzfiguren der Heiligen Heinrich und Kunigunde sowie Sebastian und des heiligen Otto. Der linke Seitenaltar wurde bereits um 1744 von Johann Georg Melltzer gefasst. Der rechte Seitenaltar stammt ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert. Kunstvoll ist auch die Kanzel aus dem Jahre 1755 mit vergoldetem Rocaille-Dekor und von einer korinthisierenden Säule getragen.
Kunstvolle Verzierungen
Mit den kunstvollen Verzierungen und der prächtigen Ausgestaltung mit Gold sind das in der Tat die Schmuckstücke der Pfarrkirche. Und vor allem sind die Altäre durch die Arbeit von Stefan Löffler wieder richtig in Szene gesetzt.