von unserer Mitarbeiterin Gerda Völk Kloster Banz — Die Konzerte von Lizzy Aumeier und ihrem Damen-Salonorchester zählen zu den Kultveranstaltungen der Kulturinitiative Bad Staffel...
von unserer Mitarbeiterin Gerda Völk
Kloster Banz — Die Konzerte von Lizzy Aumeier und ihrem Damen-Salonorchester zählen zu den Kultveranstaltungen der Kulturinitiative Bad Staffelstein. Entsprechend viele Besucher waren am Samstagabend zur zehnten Veranstaltung gekommen. Dass es schon das zehnte Mal sein soll, erstaunt sogar Lizzy Aumeier selbst. Bei dem Auftritt im Kaisersaal erlebt das Publikum eine bestens aufgelegte Lizzy Aumeier und ein perfekt zusammenspielendes Damen-Salonorchester.
Die 51-jährige Oberpfälzerin ist bekannt für ihre Schlagfertigkeit und den spontanen Austausch mit dem Publikum. Nach einer beschwingten Ouvertüre befindet sich Lizzy Aumeier mitten in ihrem Lieblingsthema, der eigenen Körperfülle. Männer erhalten einen Crashkurs in Sachen Umgang mit nicht ganz schlanken Damen. Auf die Frage "Bin ich zu dick?" muss ohne nachzudenken ein spontanes "Neiiiin!" kommen.
Nur so halte man(n) sich Ärger vom Leib.
Musikalisch überzeugt das Damen-Salonorchester mit Cancan-Tänzen und bekannten Walzern. Kabarettistisch füllt eine Art von Jahresrückblick das mehr als zweistündige Programm. Schließlich ist 2014 auch so einiges passiert, das Lizzy Aumeier mit spitzer Zunge noch einmal Revue passieren lässt. Beim Thema Finanzamt fallen den Damen nicht nur die bekanntesten Steuerhinterzieher des Jahres ein, sondern auch manch überlieferte Aussagen bekannter Zeitgenossen. Robert Lembke wird folgendes Zitat zugeschrieben: "Das Finanzamt hat mehr Männer zu Lügnern gemacht als die Ehe."
Auch die Dünnen bekommen ihr Fett weg. "Lieber eine fette Chefin als ein mageres Gehalt", zitiert Tatjana Shapiro (Piano) ein russisches Sprichwort. Gewarnt wird auch vor dünnen Frauen wie Ursula von der Leyen: Eine familienfreundliche Bundeswehr sei so illusorisch wie aufgeschlossene Franken.
Doch das war nicht die einzige Spitze der Oberpfälzerin gegen die Franken ("Ihr habe eine natürliche Behinderung, ihr seid Franken"). Das Publikum nimmt es teils mit gespielter Empörung, teils mit Erheiterung zur Kenntnis.
Und dann ist da noch die Sache mit der Maut, die im letzten Jahr für einige Diskussionen sorgte. Dabei ist es nach Ansicht von Lizzy Aumeier doch völlig egal, ob Portugiesen oder Letten auf unseren Straßen fahren. "Wir wollen doch nur, dass die Österreicher Maut zahlen!"
Schlechte Karten hat an diesem Abend ein Herr Putin. Sollte dessen Gehirn einmal zur Organtransplantation angeboten werden, wäre es sicherlich das teuerste. Der Grund: Es ist ganz klein und noch unbenutzt.