kanalisation Für den Eberner Stadtteil mit seinen zurzeit 22 Einwohnern soll eine Sammelkläranlage gebaut werden.
von unserem Redaktionsmitglied Ralf Kestel
Ebern-Kurzewind — 415 000 Euro bei 22 Einwohnern. So viel kostet der Kanalbau im kleinen Eberner Stadtteil, der als letzter Ort im Stadtgebiet eine geregelte Abwasserbeseitigung erhalten wird. "Wir haben lange überlegt, was wir in Kurzewind machen", erklärte Hans-Joachim Brandt, der Geschäftsführer des Zeiler Planungsbüros SRP bei der Vorstellung der Pläne im Eberner Rathaus. Seit 2013 laufen die Vorplanungen, wobei drei Varianten geprüft wurden: Drei-Kammer-Anlagen für jedes Anwesen, ein Anschluss an die Kläranlage im Itzgrund bei Lahm oder eine eigenständige kleine Anlage.
Letztere Lösung wird nun angegangen: der Bau einer Sammelkläranlage am nördlichen Ortsausgang.
Dies erfolgt im Trennsystem, wobei auch Teile der bestehenden Rohre genutzt werden.
"Alle Hausanschlüsse müssen aber umgebunden werden", erklärte der Ingenieur. Zur Planung gehören auch Regenüberlaufbecken und ein offener Graben, in dem das saubere Wasser abgeführt wird.
"Der Lohn der Arbeit", so Brandt, war, dass man nun mit einem höheren Zuschuss des Freistaates rechnen dürfe, der bei 168 000 Euro liegt. "Das ist immer noch ein hohe Aufwendung für ein paar Einwohner", raunte Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD), der aber an den Grundsatzbeschluss erinnerte, wonach alle Ortsteile gleich behandelt werden und auch diese Maßnahme ins Gesamtpaket Abwasserbeseitigung aufgenommen wird. Die Ausschreibungen sollen heuer erfolgen und die Umsetzung sich in den nächsten zwei Jahren anschließen.
"Wenn wir den Kanal herrichten, muss auch an der Straße gemacht werden", kündigte der Bürgermeister schon die nächste Maßnahme an.