Landwirte wollen ihren Boden und das Wasser schützen

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Die ausgezeichneten Landwirte mit Vertretern des Amts für Ländliche Entwicklung und Bürgermeister Maximilian Neeb. Foto: Simone Bastian
Die ausgezeichneten Landwirte mit Vertretern des Amts für Ländliche Entwicklung und Bürgermeister Maximilian Neeb. Foto: Simone Bastian

Die erste Sitzung im neu renovierten und ausgestatteten Sitzungssaal begann mit einer Preisverleihung. "Wir sind zu Gast beim Seriensieger", sagte Anton Hepple, Leitender Baudirektor vom Amt für Ländl...

Die erste Sitzung im neu renovierten und ausgestatteten Sitzungssaal begann mit einer Preisverleihung. "Wir sind zu Gast beim Seriensieger", sagte Anton Hepple, Leitender Baudirektor vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberfranken. Seßlacher Landwirte hatten im Juli im Landwirtschaftsministerium den "boden:ständig"-Staatspreis erhalten. Weil damals wegen der Erntezeit nicht alle Beteiligten mitfahren konnten, wurden die Urkunden nun zu Beginn der Stadtratssitzung ausgehändigt.

Die Initiative boden:ständig hat sich zum Ziel gesetzt, Ackerboden und Wasser zu schützen. Zum einen soll erreicht werden, dass bei Starkregen weniger Boden weggeschwemmt wird, zum anderen sollen Wasserläufe und Brunnen vor zu viel Nähr- und anderen Stoffen geschützt werden. Partner ist dabei die BBV LandSiedlung GmbH; für sie betreut Franz Kogler die Initiative in Seßlach. Georg Ruppert, selbst Stadtratsmitglied (CSU/Landvolk), wies darauf hin, dass schon seit 30 Jahren die hohe Nitratbelastung des Seßlacher Grundwassers bekannt sei. "Vielleicht schaffen wir es, dass der Nitratwert sinkt, wenn die Maßnahmen anlaufen."

Dabei müssen zum einen die Landwirte selbst aktiv werden, zum Beispiel mit Mulchsaat und Zwischenfruchtanbau, um ein Abschwemmen der Ackerkrume zu verhindern. Zum anderen sollen neue Uferrandstreifen angelegt, Sedimentfänge und Abflussbremsen gebaut werden, und dafür hat das ALE im Mai ein eigenes Flurbereinigungsverfahren angeordnet. Die erste Teilnehmerversammlung mit Vorstandswahl fand am Montag statt, und es können weitere interessierte Landwirte ihre Flächen einbringen, wie Hepple betonte. Er hob besonders hervor, dass sich in dem Projekt Haupt- und Nebenerwerbslandwirte, konventionelle und Biobetriebe, Milchvieh- und Schweinehalter engagieren.

Damit für die Flurbereinigung ein Startkapital vorhanden ist, haben die Seßlacher boden:ständig-Landwirte ihr Preisgeld in Höhe von 1000 Euro eingebracht. Für den boden:ständig-Preis 2019 gab es 60 Bewerbungen; zehn Preisträger wurden ausgewählt. sb