Mit der Amtsglocke eröffnete Bürgermeister Gotthard Schlereth die letzte Gemeinderatsitzung seiner Amtszeit. Er verwies auf den Ausnahmezustand Corona, der auf einschneidende Weise für alle fühlbar se...
Mit der Amtsglocke eröffnete Bürgermeister Gotthard Schlereth die letzte Gemeinderatsitzung seiner Amtszeit. Er verwies auf den Ausnahmezustand Corona, der auf einschneidende Weise für alle fühlbar sei. "Ich bin als Bürgermeister noch im Arbeitsmodus, und Feierlaune will noch nicht so richtig aufkommen", sagte Schlereth. Es werde aber auch eine Zeit nach Corona geben. Das Gremium habe in den zurückliegenden Jahren erfolgreich gearbeitet, und der Einsatz für das Gemeinwohl habe immer Vorrang gehabt.
Man habe Mut zur Deutlichkeit und Standhaftigkeit bewiesen und sei immer konsequent und berechenbar und nie wankelmütig an Themen herangetreten. "Wir wissen, was wir haben und was wir können." Nie sei jemand zu einer bestimmten Abstimmung gedrängt worden. Bei seinen Stellvertretern Jürgen Kolb und Mario Götz bedankte er sich für die Loyalität.
Als dienstältester Gemeinderat und 2. Bürgermeister überreichte Kolb einen Kalender, der gehe von Mai 20 bis Mai 21 und sei damit bestens für das erste Ruhestandsjahr geeignet. Mario Götz überreichte einen Füllfederhalter mit Gravur. Er sagte, dass die Abschiedsfeier nachgeholt werde und sich kein Ortsteil beklagen könne, da Schlereth überall seine Spuren hinterlassen habe.
Niedrigere Gewerbesteuer
Auf der Tagesordnung stand auch der Haushalt 2020. Zwischenzeitlich zeichne sich ab, dass bei der Gewerbesteuer mit einem deutlichen Rückgang gerechnet werden müsse, sagte Kämmerer Klaus Blum. Aufgrund vorliegender Änderungen bei der Zerlegung von Gewerbesteuermessbeträgen stehe voraussichtlich eine Gewerbesteuerrückerstattung an. Ferner lägen die ersten Anträge auf Stundung von Gewerbesteuerzahlungen durch die Corona-Krise vor. Der Ansatz der Gewerbesteuer wurde von 1,35 Millionen auf 835 000 Euro reduziert. Der Verwaltungshaushalt erreicht mit dieser Kürzung die Pflichtzuführung an den Vermögenshaushalt in Höhe von 201 400 Euro zur Deckung der Tilgungsleistungen für die laufenden Kredite.
Der Haushaltsplan wurde einstimmig beschlossen. Er schließt im Verwaltungshaushalt mit 10,39 Millionen und im Vermögenshaushalt mit 3,61 Millionen Euro. "Der Haushalt ist seriös geplant und bietet die entsprechenden Möglichkeiten und die entsprechende Luft", sagte der künftige Bürgermeister Mario Götz. Sicher werde man über das eine oder andere kritisch diskutieren müssen. Vorerst müsse die Kommune auf Sicht fahren, aber trotz aller Schwierigkeiten biete der Haushalt Grund zum Optimismus.
Acht Bauvorhaben wurden alle mit den erforderlichen Befreiungen einstimmig beschieden: Wohnhausneubau mit Doppelgarage und Carport in Thulba, Mühlbachmitte 1; Neubau eines zweigeschossigen Wohnhauses mit angrenzender Garage in Frankenbrunn, Am Rain 3; Abbruch des bestehenden Dachstuhls und Errichtung einer Aufstockung des Wohnhauses in Thulba, An der Klostermauer 7; Neubau eines Einfamilienhauses mit Carport und Garage in Frankenbrunn, Am Hägholz 14. Wohnhaus-Neubau mit Doppelgarage in Hassenbach, Höhenstraße 16, Einfamilienwohnhausneubau mit Doppelgarage in Oberthulba, Gerberstraße 6. Umbau einer bestehenden Gaststätte zu Praxisräumen für Naturheilkunde in Frankenbrunn, Linnenstraße 36 und Errichtung eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage in Thulba, Alte Fuldaer Straße 64. Außerdem nahm der Rat Kenntnis von der ersten Änderung zum Bebauungsplan "Nordöstlich der Ortschaft" des Marktes Burkardroth und hatte keine Einwendungen.
Neuer Ballfangzaun nötig
Größere Dimensionen hat auch das Projekt Erneuerung Ballfangzäune am Herbert-Neder-Sportpark in Oberthulba angenommen. Frank Mersdorf, Schatzmeister beim TSV, stellte einen Antrag. Danach beläuft sich die Kostenschätzung für die Maßnahme auf rund 91 000 Euro. Die alte Zaunanlage ist 40 Jahre alt, der Zaun an vielen Stellen defekt und Stützen sind teilweise locker. Die neue Anlage soll mit Doppelstab-Matten ausgeführt werden. Die Förderquote beträgt 45 Prozent, seitens des Marktes wünscht sich der Verein 50 Prozent der nicht geförderten Investitionskosten - also rund 25 000 Euro.