Der Bausenat machte sich ein Bild vom Fortgang der Arbeiten an der Herrgottsmühle und am Lienhard-Fuchs-Kindergarten. Beide Gebäude hatten der Stadt in der Vergangenheit Sorgen bereitet.
Sie war ein Sorgenkind der Stadt. Wunderschön, toll gelegen, denkmalgeschützt - aber scheinbar dem Verfall gewidmet. Nach zwölf Jahren Leerstand schien eine Sanierung der Herrgottsmühle nicht mehr sinnvoll. Matthias Hartwig hat sich doch daran gewagt. Am Mittwoch konnte sich der Bausenat der Stadt davon überzeugen, dass die Rettung des uralten Gebäudes geglückt ist.
Hartwig schafft in der Mühle sechs Wohnungen mit zusammen rund 450 Quadratmetern Wohnfläche. Es ist eine besondere Art von Wohnraum und er spricht eine ganz bestimmte Art von Mietern an. Dass es nicht wenige gibt, die gern in einem Gemäuer leben wollen, das Geschichte hat, bestätigt Hartwig in seinem Tun. "Die Nachfrage war enorm", sagt Matthias Hartwig auf die Frage von Bürgermeister Marco Steiner (FW). Drei Wohnungen sind bereits von Mietern bezogen. An den anderen wird noch gearbeitet.
Sorgen, er könnte keine Mieter finden, hat Hartwig nicht.
Beeindruckt zeigten sich die Mitglieder des Bausenats davon, dass, so weit es irgend ging, auf Chemie bei der Sanierung verzichtet wurde. Hartwig hatte sein Konzept mit dem Denkmalschutz abgestimmt, ehe er das Wagnis anging, die Mühle herzurichten. Begeistert ist er von der Zusammenarbeit mit allen zuständigen Stellen vom Bauamt der Stadt über den Bürgermeister bis zur Denkmalschutzbehörde. Kein Wunder, allen war schließlich daran gelegen, das es eine Zukunft für die Mühle gibt, die bereits von Pflanzen überwuchert wurde. Sorge machte eingedrungenes Wasser, das am Dachstuhl schon für erhebliche Schäden gesorgt hatte. Mit neuen Balken und teilweise auch mit Teilen einer alten Scheune, die andernorts abgerissen wurde, haben die Handwerker den Schaden in den Griff bekommen.
Aber: "Noch zwei oder drei Jahre, dann wäre es schwierig geworden", sagt Matthias Hartwig. Die Sanierung kam wohl gerade rechtzeitig. So bleibt Rödental ein historisches Bauwerk erhalten, von denen es in der modernen Kommune nicht mehr viele gibt.
Der Kindergarten ist wieder dicht
Zufrieden ist der Senat auch mit dem Fortgang der Arbeiten am Lienhard-Fuchs-Kindergarten. Das Gebäude bereitete in den vergangenen Jahren ebenfalls große Sorgen. Die Dachkonstruktion ließ immer wieder Wasser eindringen. Damit soll es jetzt vorbei sein. In den vergangenen Monaten wurde mit Druck an der Sanierung gearbeitet. Wie Architekt Christian Wutke dem Senat erklärte, ist das Dach so weit fertig. Auch die ersten Gruppenräume können wieder von den Kindern bezogen werden. Das soll heute über die Bühne gehen.
Dafür muss jetzt die nächste Gruppe in einen Übergangsraum ausweichen, damit auch ihr Gruppenraum neu gestaltet werden kann. Im Untergeschoss sind die Arbeiten weitestgehend abgeschlossen. Das Gebäude bekam rundherum neue Fenster und größtenteils neue Türen. Die Decken der Gruppenräume wurden mit Lochplatten ausgestattet, um die Akustik zu verbessern. In den Gruppenräumen sind Energie sparende Leuchtstoffröhren eingesetzt. In den Fluren sorgen LED-Lampen für die Beleuchtung. "Wir wollten in den Gruppenräumen die Leuchtstoffröhren, weil sie die bessere Lichtqualität bieten", erklärte Wutke.Nun lässt sich ein Ende der Belastung durch die Bauarbeiten absehen.