Keiner weiß, wie's weitergeht

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Bei der Kreisversammlung der Rassegeflügelzüchter wurden die besten Züchter geehrt. Fotos: Sonny Adam
Bei der Kreisversammlung der Rassegeflügelzüchter wurden die besten Züchter geehrt. Fotos: Sonny Adam
Zuchtwart Harald Kull (mit einem seiner Bantamhähne) sorgt sich wegen der Vogelgrippe um die Zukunft der Vereine.
Zuchtwart Harald Kull (mit einem seiner Bantamhähne) sorgt sich wegen der Vogelgrippe um die Zukunft der Vereine.
 

Die Stallpflicht für Geflügel zum Schutz vor der Vogelgrippe hat die heimischen Rassegeflügelzüchter schwer getroffen. "Das Erfreulichste für mich ist die A...

Die Stallpflicht für Geflügel zum Schutz vor der Vogelgrippe hat die heimischen Rassegeflügelzüchter schwer getroffen. "Das Erfreulichste für mich ist die Aufhebung", sagte Vorsitzender Hansjürgen Grampp bei der Hauptversammlung des Kreisverbands Kulmbach. Doch an eine endgültige Entwarnung glaubt unter den Züchtern niemand. "Wir hoffen, dass wir in diesem Jahr wieder Ausstellungen machen können. Aber eigentlich ist alles unwahrscheinlich", konstatierte Zuchtwart Andreas Maier.
Und mit dieser Ansicht steht er nicht allein da. Auch sein Zuchtwartkollege Harald Kull will an eine dauerhafte Entwarnung nicht so recht glauben, sagte er im Züchterheim Altseidenhof. "Letztes Jahr kam die Aufstallpflicht im November, schauen wir mal, was dieses Jahr passiert", so Kull.
Trotzdem haben außer Himmelkron und Marktleugast alle Vereine im Kreis Lokalschauen angekündigt. Außerdem wird es eine Kreisausstellung geben. Auch vier Haupt- und fünf Gruppen-Sonderschauen sollen wieder stattfinden. Und am Palmsonntag ist in Neudrossenfeld ein Kindernachmittag geplant.


Symposium am 30. März

"Nach der Vogelgrippe ist vor der Vogelgrippe", mahnte Hansjürgen Grampp. Aus diesem Grund wird am 30. März um 19 Uhr im Gasthof "Zum Preußla" in Altenkunstadt auch ein Symposium zu diesem Thema stattfinden. Referenten sind Michael Götz, der Tier- und Artenschutzbeauftragte im Bundesverband der deutschen Rassegefügelzüchter, sowie Franz Huber vom Aktionsbündinis "Vogelfrei". Auch ein Vertreter des bayerischen Umweltministeriums wird erwartet.
In Kulmbach sind derzeit 790 erwachsene Rassegeflügelzüchter organisiert. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen enormen Rückgang um 147 Mitglieder. Zurückzuführen, so Grampp, sei dies vor allem auf den Austritt von 95 Züchtern aus dem Verein Himmelkron und auf die Vereinsauflösung in Mainleus.
Bei den Jugendlichen ist der Trend entsprechend: Fünf Jugendliche hat der Kreisverband weniger als im Vorjahr, legte der Jugendleiter Werner Hofmann offen. Aktuell züchten 89 Jugendliche.
Nur zwei Vereine des Kreisverbands konnten in der vergangenen Saison Lokalschauen durchführen. Zusätzlich haben die Kreisschau und zwei Hauptsonderschauen stattgefunden. "Auch die geplante Bezirksschau im Dezember, die mit über 2900 angemeldeten Tieren sicher eine repräsentative Ausstellung geworden wäre, fiel der Vogelgrippe zum Opfer", sagte der Kreisvorsitzende. "Wenn man unser Hobby nicht mehr sieht, dann ist es zum Sterben verurteilt", so Grampp.
Der Vorsitzende freute sich, dass Angelika Kull zur Ehrenmeisterin der Bayerischen Rassegeflügelzucht ernannt wurde.
"Wir haben gut gewirtschaftet", sagte Schatzmeisterin Stephanie Becker. Die abgesagte Schau habe kein Loch in die Kasse gerissen.
Die Kreisverbandssitzung ging mit der Auszeichnung herausragender Züchter zu Ende. Die höchste Ehrung konnte Zuchtwart Andreas Maier in Empfang nehmen: die Bundesplakette für seine Thüringer Schnippen in Rot. so