In Hallerndorf fiel der Beschluss für einen Feuerwehr-Neubau einstimmig, trotz höherer Kosten. Vor allem der fehlende Platz am jetzigen Standort war dafür verantwortlich.
Nach langer Diskussion waren sich die Hallerndorfer Gemeinderäte einig und stimmten einmütig für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses, auch wenn sie damit mindestens eine Million Euro mehr ausgeben, als die Sanierung und ein Anbau am alten Standort gekostet hätten.
Architekt Theo Denzlein aus Mistendorf rechnete nicht nur alles vor, sondern listete auch die Vorzüge eines Neubaus auf. Schließlich mangelt es im alten Gerätehaus an Platz für Fahrzeuge und Einsatzkräfte, an Parkplätzen, schließlich gibt es keine Möglichkeit zum Duschen und nasse Einsatzkleidung kann nur schwer getrocknet werden. Die Mängelliste war ebenso Grundlage für die Planung des Architekten wie der Feuerwehrbedarfsplan.
Ob bereits Kosten möglicher Eigenleistungen eingerechnet wurden, wollte Reinhold Ruschig (WG Schnaid/Stiebarlimbach) wissen. Im Verhältnis zur Gesamtsumme fielen Eigenleistungen bei einem solchen Neubau nicht so sehr ins Gewicht, urteilte Denzlein.
Kaum Zinsen fällig
Da der Bürgermeister bereits einen Einblick in den Entwurf der Haushaltsplanes nehmen konnte, der während der kommenden Sitzung vorgestellt wird, plauderte er bezüglich der Finanzierung ein wenig aus dem Nähkästchen. Torsten Gunselmann verriet, dass ein Neubau des Feuerwehrhauses aus Sicht der Kämmerei finanzierbar sei. Für Robert Linz (WG Trailsdorf) geht alles ein wenig zu schnell. Er würde sich gerne einen Überblick über die gemeindlichen Finanzen verschaffen. Werner Fischer (WG Hallerndorf) zeigte sich sicher, dass zunächst festgelegt werden soll, ob saniert oder neu gebaut wird. Anschließend sei genügend Zeit, sich um eine solide Finanzierung des Projektes zu kümmern: "Wir von der Feuerwehr wollen aus dem Ortskern raus", erklärte Fischer, schließlich sei der Standort dort beengt und ohne Zukunft.
Bürgermeister Torsten Gunselmann wies darauf hin, dass es in der momentanen Situation kein Fehler sei, Schulden zu machen: "Wir zahlen kaum Zinsen und können es uns leisten, weitere Projekte für die Zukunft anzustoßen."
Dem Nachtrag der Firma STS, die für den Aushub der Gräben und die Zwischenlagerung von Erde von ihrem ursprünglichen Angebot abweichen wollte, stimmten die Gemeinderäte nur zum Teil zu: Während sie das Nachtragsangebot bezüglich des Mehraufwands bei vorhandenen Kabeln einstimmig akzeptierten, lehnten sie das Nachtragsangebot bezüglich der Ausschachtung und Zwischenlagerung ebenso einstimmig ab.