HSC: erst aufgebäumt, dann doch eingebrochen

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Noah Streckhardt (am Ball) stand nach langer Verletzungspause erstmals in der Saison für den HSC auf der Platte. Die Heimniederlage gegen Budenheim konnte er nicht verhindern.
Noah Streckhardt (am Ball) stand nach langer Verletzungspause erstmals in der Saison für den HSC auf der Platte. Die Heimniederlage gegen Budenheim konnte er nicht verhindern.
Anand Anders

HSC Bad Neustadt - DJK SF Budenheim 24:29 (12:14). Der nach dem Abpfiff sichtlich zerknirschte HSC-Coach Frank Ihl sagte es zwar nicht, aber seine Gesichtsausdruck, der während der Begegnung immer fro...

HSC Bad Neustadt - DJK SF Budenheim 24:29 (12:14).

Der nach dem Abpfiff sichtlich zerknirschte HSC-Coach Frank Ihl sagte es zwar nicht, aber seine Gesichtsausdruck, der während der Begegnung immer frostiger wurde, zeigte es: Die harten Trainingseinheiten in der Winterpause waren für die Katz. Ihl musste eine weitere verdiente Niederlage erklären, die ihren Grund in zu vielen Fehlern und einer schwachen Chancenverwertung hatte.

Die Gastgeber, die auf Sebastian Kirchner und Noah Hahn sowie kurzfristig auf den erkrankten Benjamin Herth verzichten mussten, schworen sich vor dem Einlaufen in die Halle laut hörbar auf den zweiten Saisonsieg ein. Doch die Euphorie war nach fünf Minuten wie weggeblasen. Da führte Aufsteiger Budenheim 5:1, was dem spielerisch nicht überragenden Gast Sicherheit brachte.

Maue Quote bei Siebenmetern

Die Strafwurfverwertung sollte sich im weiteren Spielverlauf als HSC-"Pferdefuß" erweisen, denn nicht nur Herth-Vetreter Noah Streckhardt, sondern auch Maximilian Drude, der beim Stand von 2:7 (8.) einen Siebenmeteraufsetzer übers Gehäuse setzte, sowie Benedikt Kleinhenz (zweimal) ließen jeweils die große Chance zur Resultatsverbesserung aus. Kleinhenz war einer der wenigen Lichtblicke der Gastgeber; ansonsten agierte die rechte Angriffsseite, um es vorsichtig zu bezeichnen, harmlos. Tony Ilic, der selbst bei Tempogegenstößen ungestört den Ball nicht an DJK_Keeper David Sturm vorbeibrachte, sowie Drude, der insgesamt fünf Würfe nahm, die meist übers Tor flogen, blieben torlos.

Der Coach sah früh das Unheil kommen, nahm beim Stand von 5:9 (16.) einen Torhüterwechsel hin zu Felix Schmidl vor. Der war maßgeblich daran beteiligt, dass der zeitweie Vier-Tore-Rückstand bis zum Seitenwechsel schmolz. In der Offensive waren der bis zum Abpfiff rackernde Franziskus Gerr, Kleinhenz und Linksaußen Felix Wolf mit ihren Treffern positiv auffällig. Der Kontrahent, der früh den bulligen Philipp Becker wegen eines Pferdekusses nicht mehr einsetzen konnte,, verlor zu Ende des ersten Durchgangs etwas den Überblick, was der Treffer von Gerr in doppelter Unterzahl beweist.

Vilim Leskovec taute nach der Pause richtig auf, sein Anschlusstreffer zum 15:16 schien eine Wende einzuläuten. Doch nach einem Leskovec-Ballverlust liefen die Rheinhessen einen erfolgreichen Konter, es folgten zwei überhastete Drude-Würfe. Binnen drei Minuten fiel die Vorentscheidung, denn nach dem Gerr-Treffer zum 16:18 gelangen Budenheim während einer Zeitstrafe für Gerr drei Treffer in Folge.

Erster Sechs-Punkte-Rückstand

Danach fiel das Angriffsspiel des HSC auseinander, was am Fehlerfestival und auch am sich steigernden Gäste-Goalie David Sturm lag. Binnen drei setzte sich der Tabellendrittletzte auf 19:25 ab; da gingen bei den meisten Hausherren die Köpfe runter. Zehn Minuten vorm Abpfiff bejubelten die Budenheimer die erstmalige Sechs-Tore-Führung (20:26).

In der Schlusssekunde sorgte Gerr für den Endstand; da bejubelte die Sportfreunde-Bank schon den ersten Auswärtssieg der Saison. "Wir hatten ein schweres Spiel erwartet", kommentierte deren Trainer Volker Schuster das Ergebnis. "Was es dann auch war. Aber ich glaube, der Sieg war verdient."

Dem stimmte der HSC-Triner zu. "Nach dem schwachen Start hat sich die Mannschaft bis zur Pause aufgebäumt, doch nach dem Seitenwechsel sich durch Fehler und schlechte Chancenverwertung selbst um die Früchte gebracht."

Tore für den HSC: Franziskus Gerr (6), Benedikt Kleinhenz (5/2), Vilim Leskovec (4), Felix Wolf (3), Noah Streckhardt (3), Filip Susnjara (3).