Nach einer etwas längeren Pause ist in der Galerie in der Spitalpassage wieder eine Ausstellung zu sehen. Eine Ausstellung, mit der die ausrichtende Kunst- ...
                           
          
           
   
          Nach einer etwas längeren Pause ist in der Galerie in der Spitalpassage wieder eine Ausstellung zu sehen. Eine Ausstellung, mit der die ausrichtende Kunst- und Kulturinitiative Lichtenfels (KuKI) gleich in mehrfacher Hinsicht Neuland betritt. 
Die beiden KuKI-Mitglieder Margot Sühler und Berthold Werner haben bereits mehrfach ausgestellt. Doch dieses Mal sind es keine Aquarellmalereien, die die Aufmerksamkeit der Besucher fesseln, sondern dreidimensionale Objekte. 
Eine weitere Neuheit ist, wie die stellvertretende KuKI-Vorsitzende Helga Blomeier bei der Vernissage am Sonntagvormittag erläuterte, die Begegnung zweier gegensätzlicher Materialien. "Holz trifft Ton" haben Margot Sühler und Berthold Werner ihre Ausstellung genannt. Für Helga Blomeier stellte sich zudem die Frage, ob es sich bei den gezeigten Exponaten um Design oder Kunst handelt? 
Von Berufs wegen beschäftigt sich Berthold Werner mit Metall. 
Als Künstler schätzt er dagegen Holz, weil es wärmer ist und es sich auch besser bearbeiten lässt. Dabei orientiert sich Berthold Werner an der natürlichen Beschaffenheit seines Ausgangsmaterials, dass mitunter alles andere als makellos ist.
 Scheinbare Mängel wie Risse, Astlöcher, Farbveränderungen oder Verwachsungen bezieht Berthold Werner bei der Bearbeitung mit ein. Diese Vorgehensweise macht jedes Objekt einzigartig. "Allerdings gelangt nicht jedes Stück in die Ausstellung, manches wandert auch in den Ofen", gesteht der Künstler schmunzelt. Das geschieht meistens dann, wenn ein Objekt bricht oder nicht seinen Vorstellungen entspricht. 
Berthold Werners Objekte schmeicheln mit ihrer Einzigartigkeit nicht nur dem Auge, sondern auch den Händen. Handschmeichler sozusagen. 
Die Ausstellung besticht auch durch ihr Konzept. 
Die Exponate stehen nicht fein säuberlich voneinander getrennt, sondern ergänzen sich in Größe, Struktur und Aussehen. 
Noch bevor Margot Sühler mit dem Malen angefangen hat, war Ton ihr bevorzugtes künstlerisches Ausdrucksmittel. Dabei ging es ihr nicht um die Herstellung von Gebrauchskeramik, sondern um das Formen freier Arbeiten die Tiere oder Gefäße. Was für Margot Sühler am Material so interessant ist, ist das Gefühl etwas mit den Händen entstehen zu lassen. 
Ihre oft überlebensgroßen Tiernachbildungen erheben nicht den Anspruch, der Realität zu entsprechen. Vielmehr geht es der Künstlerin um den Ausdruck. Bei manchen Tierskulpturen gewinnt der Betrachter den Eindruck, dass die Künstlerin selbst am Entstehungsprozess ihre Freude hatte. Zu ihren Lieblingsobjekten zählt ein Frosch, von dem sie sich nie trennen würde. 
Dieses Mal waren gleich zwei Vertreter der Stadt zur Ausstellungseröffnung in die Räume der Kunst- und Kulturinitiative gekommen. "Wir brauchen auch im Landkreis Lichtenfels die Kultur in seiner Vielfalt und die Förderung von Talenten", unterstrich Dritter Bürgermeister Winfried Weinbeer. 
In seiner Eigenschaft als Kulturreferent der Stadt ging Arnt-Uwe Schille auf die ausgestellten Objekte ein. Er zeigte sich sichtlich überrascht darüber, dass manch ein Holzobjekt nach einer ersten Formgebung bis zu zehn Jahren liegen muss, bis es fertiggestellt werden kann. "Erstaunlich ist, wieviel Weitblick man da haben muss", sagte Schille. 
Die Ausstellung "Holz trifft Ton" ist noch bis 13. November. Die Öffnungszeiten sind jeweils Mittwoch, Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr.