Höhepunkt war die Drehleiter

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Mit der Drehleiter ging es hoch hinaus. Der Ferientag ging viel zu schnell herum.
Mit der Drehleiter ging es hoch hinaus. Der Ferientag ging viel zu schnell herum.
erstaunt waren die Kinder, was in so ein Fahrzeug geht. Fotos: Andreas Brandl
erstaunt waren die Kinder, was in so ein Fahrzeug geht.  Fotos: Andreas Brandl
 

Ferienprogramm  Die Herzogenauracher Freiwillige Feuerwehr stand im Mittelpunkt des Ferientages. Dort lernten die jungen Besucher alles über die Aufgaben der Feuerwehr. Aber auch wie man sich bei einem Unglück verhält, wurde erklärt.

von unserem Mitarbeiter Andreas Brandl

Herzogenaurach — Welcher Junge hat nicht den Traumberuf Feuerwehrmann? Der Feuerwehr, den großen roten Autos und der technischen Ausrüstung kamen in dieser Woche elf Herzogenauracher Kinder näher. Auf dem Ferienprogramm stand ein Besuch bei der Freiwilligen Feuerwehr.
Die freiwilligen Helfer haben sich auf den Besuch natürlich vorbereitet. Neben der gar nicht so trockenen Theorie, vorgetragen von Patrik Dreher, gab es selbstverständlich die Führung durch das frischsanierte Feuerwehrhaus inklusive der Atemschutzstrecke. Zum Abschluss gab es dann auch noch eine Drehleiterfahrt.

Womit wird gelöscht?

Bergen, Löschen, Retten, Schützen - die vier Hauptaufgaben der Feuerwehr wurden durch die Profis erläutert. Die elf Kinder zeigten schnell, dass sie nicht auf den Kopf gefallen sind und sehr wohl ein Vorwissen über die Feuerwehr haben.
Es wurden die Fluchtwegschilder oder Schilder, die auf Schutzeinrichtungen oder Löschmittel hinweisen, besprochen. Hier blieb keines unerklärt und die "Kleinen" waren neugierig alles zu erfahren. Die Frage: "Habt ihr zu Hause Rauchmelder?", wurde löblicherweise von vielen mit "Ja" beantwortet. Sie bekamen erklärt, dass in der Nacht, wenn die meisten Menschen schlafen, auch die Nase ihren Dienst einstelle. Das heißt, dass man die giftigen Dämpfe im Schlaf nicht riechen könne und daher keine Warnung des Körpers erhalte.
Schwieriger wurde es bei der Antwort auf die Frage, was der Unterschied einer Berufsfeuerwehr wie beispielsweise in Nürnberg, einer Ständigen Wache wie in Erlangen zu einer Freiwilligen Feuerwehr wie in Herzogenaurach ist. Aber auch das wurde gekonnt erklärt. Schnell begriffen die Jungs und Mädchen, dass die Feuerwehrleute in Herzogenaurach noch einen anderen, richtigen Job haben. Sie erfuhren aber auch, dass es in Herzogenaurach einen festangestellten Mitarbeiter bei der Feuerwehr gibt: den Hausmeister und Gerätewart. "Das ist für die Freiwilligen zu viel Arbeit", erläuterte Dreher. Im Laufe des einstündigen Theorieteils ging der Feuerwehrler aber auch auf die Brandbekämpfung ein und wie man einen richtigen Notruf absetzt.
In der Fahrzeughalle war es dann soweit: Philipp Handrich, Jugendwart der Freiwilligen Feuerwehr, führte die Gäste zu den Feuerwehrautos und erklärte, wie und bei welchen Einsätzen die Fahrzeuge gebraucht werden. Was natürlich nicht fehlen durfte, war das Probesitzen in den "roten Autos".
Dass die Feuerwehr aber nicht nur Autos, sondern auch Boote und einen Gabelstapler hat, gab es in der zweiten Halle zu sehen. Auf die Frage, ob der Gabelstapler auch mit auf Einsätze fährt, kam die schnelle Antwort: "Wenn der Gabelstapler auf Einsätze führe, hätte er ein Blaulicht und kein gelbes Rundumlicht. Außerdem ist er viel zu langsam."
Aber die Frage war berechtigt, denn neben den beiden Booten, dem Anhänger zur Verkehrsabsicherung und einem Anhänger mit zwei Behältern zum Löschen mit einem Hubschrauber, gibt es auch noch unzählige Kisten, die je nach Einsatz auf einen Laster verladen werden müssen und zum Einsatzort gebracht werden.

Durch die Atemschutzstrecke

Im Anschluss gab es den Höhepunkt des Tages: Die nun bestens informierten Schüler durfen mit der Drehleiter fahren. 30 Meter ging es zusammen mit Feuerwehrmann Ajdin Sainovic, der die Drehleiter steuert, nach oben. Nach kurzer Zeit kamen die Besucher mit strahlenden Gesichtern wieder auf den Erdboden zurück.
Dort ging es gleich weiter in die Atemschutzstrecke des Landkreises. Davor im Übungsraum durfte jeder einmal ein paar Meter auf der Endlosleiter steigen und ein Stück auf dem Laufband laufen. Danach ging es in Windeseile durch die Strecke aus Käfigen, die mit allerlei Hindernissen gespickt war. Natürlich ohne die 30 Kilogramm schwere Ausrüstung, die ein Feuerwehrmann mit sich herumträgt.
Nach der Besichtigung der Wärmekammer, in der die Feuerwehrler Liegestützen machen müssen, war die zweistündige Führung zu Ende. Die zufriedenen Gesichter der Kinder zeigten, dass einige der Besucher vielleicht bald der Bambini-Gruppe oder der Jugendfeuerwehr beitreten werden.