Der 40-jährige Feuerwehrmann Karsten Rinck aus Steinkirchen im Landkreis Stade befindet sich seit 1. Mai auf großer Tour. Zu Fuß möchte er fünf Jahre ...
Der 40-jährige Feuerwehrmann Karsten Rinck aus Steinkirchen im Landkreis Stade befindet sich seit 1. Mai auf großer Tour. Zu Fuß möchte er fünf Jahre lang Europa durchqueren. Ihm zur Seite ist seine siebenjährige Hündin „Lotte“, ein Mischling aus Labrador und Münsterländer. Von Steinkirchen ging es über Ostdeutschland, Tschechien und den Bayerischen Wald bis Adelsdorf .
„Jeden Tag lief ich im Schnitt 20 bis 25 Kilometer“, berichtet Rinck, „und hier in Adelsdorf , oder besser Neuhaus, hab’ ich die 1300-Kilometer-Marke geknackt.“ Sein Projekt, unter dem er läuft, nennt er „Europa und wieder zurück“.
Bisher sei das Wetter einigermaßen stabil gewesen. Auf die Frage, wo er die Nächte verbringt, erklärt er: „ Landwirte bieten mir ihre Scheune an, ich nächtigte in Garagen, in Hobbywerkstätten, bei einigen Feuerwehrleuten und auch im Zelt, das ich mit meinen Utensilien in einem Wagen ziehe.“
Die Neuhauser Feuerwehrler luden ihn ein, oben im Gruppenraum des Gerätehauses sein Lager aufzuschlagen. Der Zweite Kommandant Patrick Sorger hatte Rincks Europatour auf Facebook verfolgt. Nach Absprache mit der FFW lud er dann den Feuerwehrkollegen nach Neuhaus ein. Zugführer Holger Seelbach kümmert sich in dieser Zeit um ihn.
Rincks Spitzname „ Mütze “ ist ein Überbleibsel aus seiner Lehrzeit in einer Autowerkstätte, weil er immer eine Mütze auf hatte – zum Schutz vor Fetten und Schmiere. „Mützes“ Ziel ist es, bis Oktober 2026 mindestens 42 Länder zu „erlaufen“ und 25 000 Kilometer zurückzulegen. Bis jetzt hat er schon die Sohlen von zwei Paar Wanderschuhen durchgelaufen: „Ich habe 22 bis 23 Paar Schuhe einkalkuliert, denn so im Schnitt sind die Schuhe nach 500 Kilometern durch.“ Rinck ist Kleinunternehmer und als Reiseschriftsteller unterwegs. „Ich bringe meine Erlebnisse in Form von Tagesberichten auf meine Internetseite muetzeontour.blog, und hier in Neuhaus schreibe ich meinen Blog über den Besuch bei der Brauerei Wirth. So bekomme ich dann etwas Geld in meine Reisekasse“, erklärt er. „Ich hab nix, keinen Luxus, keine Frau, keine Kinder , kein Haus, kein Geld, keine Schulden, nur ,Lotte’“, betont er, „also konnte ich losziehen.“
Auf seiner Wanderschaft trägt er immer offizielle Warnkleidung: „So fühle ich mich sicherer auf der Straße.“ Am Donnerstag geht es weiter in Richtung Hirschaid, Bamberg, von dort nach Frankfurt, weiter ins Ruhrgebiet und dann hinein in die Beneluxländer.