von unserem Mitarbeiter Werner Baier Hirschaid — "Ursprünglich, rein und unbelastet" - dieses Qualitätsurteil über das aus Brunnen und Quellen stammende Trinkwasser hörten die Mark...
von unserem Mitarbeiter Werner Baier
Hirschaid — "Ursprünglich, rein und unbelastet" - dieses Qualitätsurteil über das aus Brunnen und Quellen stammende Trinkwasser hörten die Marktgemeinderäte gerne aus dem Munde des Diplom-Geologen Andreas Gartiser. Sein Büro war beauftragt, einen Pumpversuch am Brunnen Seigendorf IV durchzuführen, zu dokumentieren und auszuwerten. Ferner sollte das Bamberger Ingenieurbüro prüfen, ob die örtliche Trinkwasserversorgung weiterhin aus den sieben Quellen nordwestlich der Ortschaft Kälberberg gespeist werden kann. Das Ergebnis der Untersuchungen: Hirschaid muss noch lange nicht ans Fernwasser denken, aber erheblich in die Sicherung und Erschließung der eigenen Wasser-"Spender" investieren.
Der noch nicht ans Netz angeschlossene Brunnen IV bei Seigendorf ist sehr gut geschützt und frei von Beeinflussungen.
Übers Jahr wird er rund 51 000 Kubikmeter Wasser liefern. Dagegen erscheint den Geologen der weitere Betrieb des Brunnens I, der jährlich etwa 27 400 Kubikmeter Wasser fördert, stark sanierungsbedürftig. Die Ertüchtigung würde etwa 160 000 Euro kosten. Würde man diesen Brunnen I aufgeben, entstünden für den Rückbau Kosten zwischen 30 000 und 50 000 Euro.
Brunnensanierung oder -schließung? Diese Frage wurde vom Marktgemeinderat zunächst ausgeklammert, damit die Versorgung gewährleistet ist, bis - so die allgemeine Hoffnung - der Brunnen IV wasserrechtlich genehmigt und voll in Betrieb genommen werden kann.
Auf über 300 000 Euro bezifferte Gartiser die Kosten, die voraussichtlich für den Erhalt und die weitere Nutzung der Quellen nahe Kälberberg entstehen werden.
Die Quelle Kälberberg I wird wegen Verunreinigung durch Abwässer aus der Ortschaft nicht mehr genutzt. Die Kälberberg-Quelle II hingegen hat nach der Inbetriebnahme der Abwasseranlage in Kälberberg nur noch eine geringe Grundbelastung. Die Schützbarkeit der Quellen außerhalb des Ortsteiles wird von den Fachbehörden in Frage gestellt; das Wasserwirtschaftsamt sieht "aufgrund der hydrogeologischen Situation in Verbindung mit der Ortslage Kälberberg nur einen teilwirksamen Trinkwasserschutz". Deshalb wurde der Markt Hirschaid aufgefordert, Sanierungspläne vorzulegen. Das beauftragte Büro Gartiser, Germann und Piewak lieferte nun seine Erkenntnisse ab: Andreas Gartiser überzeugte mit einigen Bildern vom Zustand der Quellen, dass dringend Handlungsbedarf besteht.
Erst wenn eine detaillierte Gesamtübersicht der erforderlichen Maßnahmen und Kosten besteht, kann der Marktgemeinderat entscheiden, an welchen "Schräubchen" er schließlich drehen will.