Seit Jahrzehnten prägt Gregor Gysi das linke Denken in Deutschland und gehört zu den markantesten politischen Stimmen des Landes. Im Gespräch mit Hans-Dieter Schütt wirft er einen Blick auf ein Leben, das kaum abwechslungsreicher sein könnte. Als Anwalt, Politiker, Autor , Moderator und Familienmensch hat er zahlreiche Facetten gezeigt. Am Mittwoch, 21. Januar, ist Gysi im Kongresshaus Rosengarten in Coburg zu Gast, wo er laut Pressemitteilung auch über aktuelle politische Entwicklungen sprechen wird.
Gregor Gysi wurde 1948 in Berlin geboren und wuchs in einer politisch sowie kulturell geprägten Familie auf: Sein Vater war Kulturpolitiker und DDR-Diplomat, seine Mutter ebenfalls DDR-Kulturpolitikerin und Verlagsleiterin. Dieses Umfeld prägte sein späteres Wirken stark.
Engagierter Rechtsanwalt
Bereits in der DDR machte sich Gysi als engagierter Rechtsanwalt einen Namen, indem er unter anderem Oppositionelle und Künstler verteidigte. Nach der Wiedervereinigung wurde er das Gesicht der linken Bewegung in Deutschland – stets kontrovers, pointiert und dennoch dialogbereit. Heute gilt Gysi parteiübergreifend als einer der beliebtesten Politiker des Landes, fast als eine Art alternativer Elder Statesman.
Der Journalist und Autor Hans-Dieter Schütt begleitet Gregor Gysi seit vielen Jahren auf seinen Lesereisen. Aus den spontanen und oft an alltäglichen Orten geführten Gesprächen – beispielsweise an einem Imbissstand – entstand das neue Buch „Auf eine Currywurst mit Gregor Gysi “. Darin gewährt Gysi persönliche Einblicke und zeigt sich schlagfertig, lebensklug und offen. Die Kurzinterviews kreisen um zentrale Themen wie das Reden und das Schweigen, die Zukunft der Linkspartei, literarische Arbeit und natürlich das Leben selbst.
Mit seinem gewohnten Witz und einer großen Portion Selbstironie gibt Gysi einen Blick hinter die Kulissen der Politik. Er spricht über Begegnungen, die ihn geprägt haben, unerwartete Wendungen in seinem Leben und seine internationale Familiengeschichte , die von Russland bis nach Rhodesien reicht.
Darüber hinaus gibt er Einblicke in seinen Berufsalltag als Anwalt, erzählt von Erfahrungen mit Mördern und Dieben, erinnert sich an ein Lob Lenins und an die spätere Literaturnobelpreisträgerin Doris Lessing , die zu seinen frühen Unterstützerinnen zählte.
Kritische Kommentare
Die Veranstaltung wird moderiert von Hans-Dieter Schütt, der nicht nur Journalist und Verleger ist, sondern auch als Mitautor des Buches fungiert. Wer Gregor Gysi kennt, weiß, dass er die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen wird, aktuelle politische Entwicklungen kritisch zu kommentieren.
