Die Entwurfsplanung für die Realschule Hirschaid steht. Der Kreisausschuss billigt das Vorhaben, für das der Landkreis neun bis zehn Millionen Euro aus eigenen Mitteln aufbringen muss.
Mehr als 13 Millionen Euro wird die Erweiterung der Realschule Hirschaid kosten, für die der Kreisausschuss nun grünes Licht gegeben hat. Gut neun Millionen Euro davon muss der Landkreis aus eigener Tasche bezahlen. Das Gremium begrüßte auch die von den Fachplanern unter Federführung des Büros BaurConsult, Haßfurt, detailliert vorgestellte Entwurfsplanung, die der Kostenberechnung zugrunde liegt.
Die drei großen Blöcke des Bauvorhabens sind der Erweiterungsbau für das Schulgebäude (5,5 Millionen Euro), der Anbau einer Zweifachsporthalle an die vorhandene Halle (5,2 Millionen Euro) und die Neugestaltung der Freianlagen (2,4 Millionen Euro). Letztere wird notwendig, weil die neue Sporthalle auf einen Teil des bestehenden Rasenspielfeldes kommt und die Schulerweiterung den jetzigen Hartplatz verdrängt.
Ein neuer Hartplatz soll nun hinter der neuen Sporthalle auf dem frei bleibenden nördlichen Teil des alten Rasenfeldes gebaut werden. Daneben sollen noch eine Weitsprunganlage und die 100-Meter-Laufbahn Platz finden. Das Rasenspielfeld soll dafür nach Süden versetzt werden. Möglich wird das, weil der Landkreis mit Unterstützung des Marktes Hirschaid ein angrenzendes Grundstück erwerben konnte. Hier soll auch ein Lehrerparkplatz entstehen, der über die bestehende Feuerwehranfahrt erreichbar ist. Diese kann auch für die Anlieferung zur entstehenden Mensa genutzt werden.
Der Rand der neuerworbenen Fläche soll begrünt werden und so Ausgleich für notwendige Fällungen am jetzigen Sportplatz schaffen. Zudem soll eine Wiese mit Graben als Retentionsraum und Versickerungsfläche für abgeleitetes Regenwasser von den Schuldächern dienen.
Holzfassaden und neuer Hof
Als "neue Mitte", wie Landschaftsarchitekt Paul Böhmer (Joma Landschaftsarchitektur) sie bei der Vorstellung nannte, wird zwischen Schulanbau und Zweifachsporthalle auch der Pausenhof vergrößert. Die mit Betonpflaster befestigte Fläche soll mit zwei lichten Baumgruppen begrünt werden. Das Lichtkonzept sieht vor, dass je nach Bedarf Sonnen- und Schattenflächen vorhanden sind.
An den neuen Gebäuden zu beiden Seiten sollen die Fassaden mit Holz verkleidet werden. Im Schulanbau findet sich nicht nur Platz für sieben neue Klassenzimmer. So sollen etwa im Erdgeschoss Räume für die Ganztagsbetreuung eingerichtet werden, die Mensa samt Küche und Nebenräumen soll einziehen sowie ein Musikraum entstehen. Ein verglaster Verbindungsbau ermöglicht einen barrierefreien Übergang vom Altbau zum neuen Anbau.
Das Ende der Fahnenstange ist mit der anstehenden Erweiterung noch nicht erreicht. Sowohl die Sporthalle als auch der Schulanbau sind erweiterbar konzipiert. Im Falle des Schulanbaus wäre, so der Planer, eine Aufstockung bei laufendem Schulbetrieb machbar.
Verteuerung ist wahrscheinlich
Erweiterbar sind wohl auch noch die kalkulierten Kosten. Die 13,1 Millionen beruhen auf aktuellen Baupreisen. Ein Baukostenindex, der beispielsweise zu erwartende Preisanstiege um jährlich drei Prozent einberechnet, ist in der Kalkulation nicht eingebaut, wie Christoph Schneider, Leiter des Geschäftsbereichs Bauen, Planen, Umwelt im Landratsamt, betonte. Vielmehr wies Schneider ausdrücklich darauf hin, dass angesichts aktueller Entwicklungen im Bauwesen mit einer Kostensteigerung von bis zu zehn Prozent während der Bauzeit gerechnet werden müsse.
Baubeginn könnte, wenn alle Genehmigungen und Förderzusagen vorliegen, im Sommer 2018 sein. Die Bauzeit soll dann rund zwei Jahre betragen.
Um für die Bauzeit gewappnet zu sein, wird der Landkreis schon im Vorfeld eine zusätzliche Hausmeisterstelle schaffen. Erfahrungsgemäß seien die Hausmeister bei Schulbaumaßnahmen wie wichtigsten ständigen Ansprechpartner vor Ort.