Die letzte Sitzung des scheidenden Stegauracher Gremiums fand in der Dreifachsporthalle statt.
Aufgeräumte Stimmung herrschte zu Beginn der letzten Sitzung in der zu Ende gehenden Amtsperiode des Stegauracher Ratsgremiums. Man hatte sich der Corona-Krise wegen in der Aurachtalhalle eingefunden, weil dort genügend Abstand für das 20-köpfige Ratsgremium samt Bürgermeister und Referatsleiter sowie für das Publikum gewährleistet war. Und voraussichtlich war diese letzte Ratssitzung des bis ersten Mai amtierenden Rates noch lange nicht die letzte am für die Kommunalpolitik eher ungewöhnlichen Ort.
Bürgermeister Thilo Wagner konnte neben dem Ratsgremium und seinen Experten aus der Verwaltung auch gleich noch einige Zuhörer mehr begrüßen als sonst eh schon üblich in Stegaurach. Vielleicht machen ja die Ausgangsbeschränkungen und der Lock-down, wie einige Zuhörer meinten, die Politik sogar noch spannender als sie aktuell sowieso schon ist. Ratssitzungen als Abendveranstaltungen, sozusagen.
Klares Ergebnis
"Ich will meine ganze Kraft gemeinsam mit dem Ratsgremium für die Gemeinde Stegaurach einsetzen, damit wir unsere Gemeinde gemeinsam voranbringen", erklärte Thilo Wagner eingangs seines kurzen Referats zum Kommunalwahlergebnis 2020 in Stegaurach. Dass das die überwältigende Mehrheit der Wähler so sieht und wünscht, kann man an den nackten Zahlen des Wahlergebnisses ablesen. Von den bei der Bürgermeisterwahl am 15. März abgegebenen 3712 Stimmen entfielen 3003 auf Wagner. Die abzüglich der 16 ungültigen Stimmen verbliebenen 693 Stimmen teilten sich seine Mitbewerber Gert Lechner, Wolfgang Krapp und Uwe Metzner. Angesichts einer gut 80-prozentigen Zustimmung für Wagner, der die nackten Zahlen im Rahmen des ersten Tagesordnungspunktes der Sitzung doch auch ein wenig bewegt referierte, klingt die sachlich korrekte Feststellung des Wahlausschusses, wonach Wagner gewählt sei, weil er mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen erhalten habe, nüchtern wie Mineralwasser.
Stimmkönige bei den Gemeinderatswahlen wurden ebenfalls die Freien Wähler/Freie Liste um Bürgermeister Thilo Wagner. 26 620 Stimmen fielen auf diese Listenverbindung (8 Mandate). Es folgen die CSU-Liste mit 15 325 Stimmen (5 Mandate) und die Liste Bündnis 90/Die Grünen - Aktive Bürgerstimme mit 15 067 Stimmen (4 Mandate). Die Bürgernahe Liste (BNL) errang 6770 Stimmen (2 Mandate), auf die SPD-Liste fielen 2496 Stimmen (1 Mandat) und Die Linke konnte 1436 Stimmen erringen. Dieses Ergebnis reichte jedoch nicht zu einem Mandat.
Ein Drittel Neue
Dass es trotz dieses eindeutigen Wahlergebnisses immer wieder spannend bleiben wird im Gemeinderat von Stegaurach, steht zu erwarten, weil immerhin sieben Ratsmitglieder, also ein Drittel, neu in das Kommunalparlament von Stegaurach gewählt wurden. Neu im Rat sind für die CSU Gert Lechner und Thomas Hack. Wiedergewählt wurden Matthias Nöth, Manfred Amon und Bernd Reichelt. Für die Grünen-BL wurde Christine Weigmann-Popp neu in den Gemeinderat gewählt. Wiedergewählt wurden Bernd Fricke, Claudia Musig und Cornelia Mühlhoff-Kempgen. Drei Neue haben es auch bei den Freien Wählern-FL geschafft. Verena Scheer, Daniel Palasti und Frank Montag verstärken das Team der Wiedergewählten. Das sind Werner Waßmann, Winfried Oppawsky, Margot Scheer, Ewald Burkart und Norbert Dürbeck. Für die SPD konnte Uwe Metzner als Neuer einen Sitz erringen und bei der Bürgernahen Liste erheben weiterhin Wolfgang Krapp und Heinrich Schubert die Stimme, wenn es ums Wohl von Stegaurach geht.
Abschied mit Tränen
Schließlich war es am Bürgermeister, sich namens der Gemeinde und des Ratsgremiums von den ausgeschiedenen, nicht wieder zur Wahl angetretenen oder nicht wiedergewählten Räten mit einem großen Dankeschön zu verabschieden. Joseph Höpfner, Uwe Mummer und Siegfried Kögler waren entschuldigt. Lothar Jendrysik und Dieter Heberlein zeigten sich angehörs des mächtigen Klopfens zum Abschied bewegt und bei der Verabschiedung von Urgestein Matthäus Metzner musste so manches Ratsmitglied eine Träne wegdrücken.
Im weiteren Verlauf der Ratssitzung stimmte das Gremium der zwölften Änderung des Bebauungsplans "Westlicher Ortsteil" zu. Für die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das sogenannte "Krug-Gelände" im Herzen von Stegaurach stimmten die Ratsmitglieder einmütig und auch der Erlass einer Veränderungssperre für das Krug-Areal wurde auf den Weg gebracht. Auch der nach den Vorgaben der Träger öffentlicher Belange zuletzt noch einmal nachjustierte Bebauungsplan für das Gebiet "Ziegelhütte II - Im Weidig" konnte den Rat passieren.