Gemeinsam gebetet und geschlemmt

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Die Gerichte zum Weltgebetstag wurden von den Aktiven des Katholischen Deutschen Frauenbunds vorbereitet. Foto: Manfred Welker
Die Gerichte zum Weltgebetstag wurden von den Aktiven des Katholischen Deutschen Frauenbunds vorbereitet. Foto: Manfred Welker

Zahlreiche Herzogenauracherinnen und auch einige Männer hatten sich zum Weltgebetstags-Gottesdienst in der Herzogenauracher Stadtpfarrkirche eingefunden. Im...

Zahlreiche Herzogenauracherinnen und auch einige Männer hatten sich zum Weltgebetstags-Gottesdienst in der Herzogenauracher Stadtpfarrkirche eingefunden. Im Gottesdienst gab es zahlreiche Informationen zu Kuba, das im Mittelpunkt des diesjährigen Weltgebetstages steht. Die musikalische Umrahmung besorgte ein Projektchor und eine Instrumentalgruppe.
Anita Welker brachte im Dialog einen Erlebnisbericht zu Kuba, wo 1961 Revolutionäre um Fidel Castro einen sozialistischen Staat errichteten. Daher verhängte die USA ein Embargo gegen Kuba, weshalb sich das Land Unterstützung bei den sozialistischen Staaten Osteuropas suchte. Kuba hat den Untergang der kommunistischen Staaten des Ostblocks überlebt, musste sich aber allmählich öffnen und eine Umstrukturierung nach dem Wegfall der Unterstützung der kommunistischen Bruderländer durchmachen. In der Landwirtschaft ist der Zucker wichtigstes Exportgut, an zweiter Stelle steht der Tabak.
Die wirtschaftliche Krise ist allgegenwärtig, das Einkommen reicht bei vielen Familien nicht. Im Land ist Einfallsreichtum gefragt, um bestehen zu können, die Auswanderung von Kubanern nimmt zu. Dennoch ist die wirtschaftliche Situation derart angespannt, dass sogar Professoren Zimmer an Gäste vermieten müssen. "Autos sind so alt wie wir", lautete der Erlebnisbericht aus Kuba und zudem wurde von "Musik an allen Ecken und Enden" berichtet.
Im Dialog wurde auch an ältere Frauen erinnert, "die den Glauben auch über die Jahrzehnte der kommunistischen Herrschaft hinweg bewahrt haben". Inzwischen erleben die Religionen aber einen Aufschwung: "Sie lieben ihr Land und glauben, dass Gott es ihnen anvertraut hat!"
Anhand von Einzelpersonen wurden Lebensgeschichten erzählt, das Nationalgericht Ajiaco den Besuchern erklärt, das aus Schweinefleisch, Reis, Yuca, Mais, Süßkartoffel und Kürbis besteht. Gewürzt wird das Ganze mit Zwiebel, Tomaten, Knoblauch, Petersilie, Salz, Pfeffer, Limetten und Safran.
Kinder zeigten ein Begrüßungsritual und forderten die Anwesenden auf, es nachzumachen. Zu "Buenas Tardes!" umarmen sich die Kubaner und geben sich einen Kuss.
Nach dem Gottesdienst waren die Anwesenden in das Pfarrzentrum eingeladen, um zusammenzusitzen und sich austauschen. Der Saal war mit kubanischen Fahnen dekoriert und aus der Küche roch es sehr verführerisch. Da das Essen mit der Familie für die Menschen in Kuba sehr wichtig ist, gab es nach dem offiziellen Teil natürlich Spezialitäten wie Albongigas de carne (Hackbällchen), Arroz de vegetales (Gemüsereis), Salsa de Chile (mild und scharf), Picadillo corriente (Hackfleischsoße), Ropa viéja (geschmortes Rindfleisch und Gemüse), Avocadocreme, Sopa de vegetales (Gemüsesuppe), Pollo asado al Romero (Gebratenes Huhn mit Rosmarin) und Ensalada de papa (Kartoffelsalat mit Frischkäse und Schnittlauch). Die Gerichte wurden von den Aktiven des Katholischen Deutschen Frauenbundes teilweise zu Hause, aber auch in der Küche des Pfarrzentrums am Kirchenplatz vorbereitet. Manfred Welker