Für den Seniorenkreis fühlt sich Albert Hildebrandt "noch zu jung"

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Albert Hildebrandt Foto: Ulrike Langer
Albert Hildebrandt Foto: Ulrike Langer

Wonfurt — "Mein Leben hat einfach Spaß gemacht, auch wenn es einige Schicksalsschläge bereit gehalten hat. Aber mit einer positiven Einstellung kann man all...

Wonfurt — "Mein Leben hat einfach Spaß gemacht, auch wenn es einige Schicksalsschläge bereit gehalten hat. Aber mit einer positiven Einstellung kann man alles meistern", sagt Albert Hildebrandt aus Wonfurt, der am gestrigen Dienstag seinen 90. Geburtstag feierte.
Dazu gratulierten neben den beiden Kindern und ihren Familien auch Wonfurts Bürgermeister Holger Baunacher (Junge Liste) und der stellvertretende Landrat Michael Ziegler (CSU). Der Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Theres, Winfried Stark, überbrachte einen Geschenkkorb
Albert Hildebrandt wurde in Wonfurt geboren und absolvierte nach dem Schulbesuch von 1940 bis 1943 eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann in einem Teppich- und Möbelgeschäft in Schweinfurt. Es folgte die Einberufung zum Reichsarbeitsdienst und zur Wehrmacht. Bis Kriegsende war er auf dem östlichen Kriegsschauplatz eingesetzt. Nach russischer Gefangenschaft kehrte er Ende 1945 nach Hause zurück und wurde in seinem Ausbildungsbetrieb weiterhin beschäftigt.


In der Verwaltung gewirkt

1968 wechselte er zur Oberfränkischen Wollspinnerei in Haßfurt, wo er als Industriekaufmann tätig war. 1977 begann er als Verwaltungsangestellter in der Gemeinde Wonfurt und wechselte nach der Gebietsreform 1978 zur VG Theres. Dort übernahm er die Leitung des ersten Pass- und Meldeamtes, war Wahlsachbearbeiter und leistete beim Zusammenwachsen der drei Gemeinden Theres, Wonfurt und Gädheim Pionierarbeit. 1989 trat er in den Ruhestand. Bürgermeister Holger Baunacher sagte im Hinblick auf den Eifer, den der Jubilar an den Tag gelegt hatte: "Du hast gebuckelt wie ein Wilder."
Hildebrandt schloss 1957 in Wonfurt den Bund der Ehe mit Helmtrud Ort aus Steinsfeld und freute sich mit ihr über die Geburt von zwei Söhnen und einer Tochter. 1963 baute das Ehepaar ein eigenes Haus in Wonfurt. Ein schlimmer Schicksalsschlag war der Unfalltod des ältesten, erst 16 Jahre alten Sohnes 1975.
Hildebrandt, der seit 55 Jahren Mitglied des CSU-Ortsverbandes Wonfurt ist, verfolgt das Zeitgeschehen bis heute aufmerksam. "Ich war schon immer politisch sehr interessiert", erzählte er.
Seine Lieblingsbeschäftigung aber war und ist das Lesen. So hat er auch über 25 Jahre hinweg, von 1979 bis 2004, die Gemeindebücherei in Wonfurt betreut. "Beim Lesen fühle ich mich einfach wohl", sagte er.
Mit seiner Frau unternahm er früher gerne Busreisen ins In- und Ausland. In den letzten zehn Jahren jedoch ist er durch die Pflege seiner Frau mehr oder weniger ans Haus gebunden. Der Jubilar versorgt den Haushalt noch selbst und wird dabei durch einen Pflege- und Hauswirtschaftsdienst und seine Tochter unterstützt.
Für den Seniorenkreis fühlt sich der rüstige Jubilar aber nach eigenen Worten "noch zu jung" und Langeweile habe er ohnehin nie empfunden, betonte er.
Den runden Geburtstag feierte der Jubilar mit seiner Familie, zu der auch drei Enkelkinder und ein Urenkel zählen,